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03.02.2022 | 02:19 | Eiermarkt 

Agrarmarkt aktuell: Nachfrage nach Eiern legte zuletzt deutlich zu

Schwäbisch Gmünd - Im 4. Quartal konnte die private Haushaltsnachfrage nach Schaleneiern in Deutschland gegenüber dem 3.Quartal um 18 % zulegen.

Eiermarkt 2022
(c) proplanta
Zuvor führten Lockerung der Corona-Restriktionen während des Sommers zu geringeren Eierkäufen, da der wieder mögliche Urlaub im Ausland zu einem Nachfragerückgang der privaten Haushalte führte.

Nach Weihnachten pendelte die private Nachfrage leicht zurück. Corona-bedingt war auch der Absatz in der Gastronomie schwächer. Der Lebensmitteleinzelhandel ordert derzeit stabile Mengen, von Seiten der verarbeitenden Industrie gibt es derzeit noch keine Nachfrageimpulse.

In Folge der Aviären Influenza gilt es aktuell in mehreren Landkreisen Deutschlands ein Aufstallungsgebot. Da im Februar in mehreren Regionen die 16-Wochen-Regelung endet, dürfen Eier der Haltungsstufe 1 dann nicht mehr als Freilandeier vermarktet werden. Dies ist für betroffene Betriebe mit finanziellen Einbußen verbunden.

Am Eiermarkt könnte es zu einer Verknappung von Freilandeiern kommen. Das Angebot an Eiern aus Bodenhaltung ist dagegen aktuell gut bedarfsdeckend. Freiland- und Bioeier haben sich dagegen in der zweiten Januarhälfte verknappt.

Die Eierproduzenten blicken mit Sorge auf die extrem gestiegenen Kosten. Das Preisniveau für Futtermittel ist nach wie vor hoch und schmälert den Gewinn. Legehennenfutter kostete im November in Deutschland durchschnittlich 39,1 €/dt (Vj.:31,40 €/dt), in Baden-Württemberg 42,0 €/dt (Vj.: 34,0 €/dt). Auch die Steigerung der Energie- und Lohnkosten sowie die Kostensteigerung bei Verpackungsmaterial verteuern die Produktion enorm. Zudem haben auch die Junghennenpreise nach dem Verbot des männlichen Kükentötens deutlich angezogen.

Verbraucher mussten in Baden-Württemberg in KW 03 für Eier Größe M aus Bodenhaltung im Schnitt 1,80 €/10 Stück und für Eier aus Freilandhaltung 2,22 €/10 Stück bezahlen.

An der Süddeutschen Warenbörse wurden in KW 04 (Abgabepreise an den Einzelhandel, Abnahme 360 Stück, ohne MwSt. und ohne KVP) für Eier 19,5 ct/Ei (Größe M, Bodenhaltung), bzw. 24,5 ct/Ei (Größe M, Freilandhaltung) notiert.

Bio-Eier erfreuten sich 2021 bei den Konsumenten großer Beliebtheit, auch wenn die Nachfrage der deutschen Haushalte im 4. Quartal gegenüber dem Vj. leicht nachgegeben hat. Auch die Preise stagnierten im 4. Quartal. Im Dezember lagen laut AMI die Preise für Eier der Größe M bei 28,13 €/100 Stück ab Packstelle und für Größe L bei 28,48 €/100 Stück.

Insgesamt sind die Erzeugerpreise 2021 gegenüber 2020 leicht gestiegen. Für das Jahr 2021 lag der Durchschnittspreis von Eiern der Größe M bei 28,24 €/100 Stück (+0,62 €/100 Stück gg. Vj.). Die Absatz- und Preisprognosen für die Erzeuger sind weiterhin positiv. Demgegenüber ist aber auch weiterhin mit hohen und auch steigenden Kosten, vor allem für Energie, Verpackungsmaterial und Futtermittel zu rechnen.
LEL Schwäbisch Gmünd
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