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02.02.2022 | 04:35 | Rindermarkt 

Agrarmarkt aktuell: Preise für Rinder im Aufwind

Schwäbisch Gmünd - Am Rindfleischmarkt steigen die Preise weiter. Sowohl bei Bullen, Schlachtkühen und Färsen kletterten die Preise auf nie da gewesene Rekorde. Grund ist das sich weiter verknappende Angebot an Schlachttieren und geringere Importmengen an Rindfleisch.

Schlachtrinder
(c) proplanta
In Deutschland sinken die Rinderbestände seit 2014 kontinuierlich. Vor allem die Trockenjahre 2018 und 2019 haben durch die Futterknappheit zu einer beschleunigten Bestandsabstockung geführt. Bei der Viehzählung im November betrug der Viehbestand in Deutschland 11,0 Mio. Rinder (-2,3 % gg. Vj.). Der größte Rückgang war bei Jungbullen (-2,7 %) festgestellt. Die Zahl der Milchkühe verringerte sich um -2,3 % und lag bei 3,83 Mio. Milchkühen im Bundesgebiet.

In Baden-Württemberg wurde 2016 die Marke von einer Millionen Rinder unterschritten. Die Viehzählung vom November 2021 zeigt hier nur noch einen Bestand von 911.000 Tieren (-2,2 % gg. Vj.). Bei männlichen Rindern unter 2 Jahre ging der Bestand um 7,3 % zurück.

Jungbullen



Bereits seit Juli 2021 steigen die Jungbullenpreise kontinuierlich an. Im 4. Quartal sorgte auch die Nachfrage für das Weihnachtsgeschäft noch einmal für zusätzlich steigende Preise. Jungbullen waren gesucht und reichten kaum aus, um diese zu decken. Besonders bessere Qualitäten waren rar.

Zwar klagten die Schlachter über schlechte Margen beim Weiterverkauf und führen an, dass Fleisch aus anderen EU-Staaten günstiger wäre, aber die Preisaufschläge ließen sich meist problemlos durchsetzen. Mit dem Ende der Schlachtungen für das Weihnachtsgeschäft folgten dann ein paar kleiner Preisabschläge, doch seit Weihnachten konnten die Preise wieder um 0,20 ct auf durchschnittlich 4,89 €/kg SG (E-P) in KW 03 zulegen.

Mittlerweile scheint der Spielraum für weitere Preisanhebungen jedoch ausgereizt zu sein. Zwar Konkurrieren die Schlachtunternehmen zur Auslastung ihrer Kapazitäten um die knappen Schlachttiere, aber auf der Verbraucherseite nimmt die Nachfrage nach Jungbullenfleisch saisonal üblicherweise ab. Auch die Corona-Situation verunsichert den Markt.

Einige Schlachter haben ihre Schlachtaktivität erhöht, weil sie befürchten, dass mit den derzeit weiter steigenden Infektionszahlen in den kommenden Wochen Kapazitäten wegfallen könnten. Nachdem die Schlachtunternehmen verstärkt darüber klagen, dass sie bei Weiterverkauf kaum auf ihre Kosten kommen, dürfte das Ende der Fahnenstange bei den Jungbullenpreisen nun wohl erreicht sein. In KW 03 wurde von den meldepflichtigen Schlachtbetrieben im Südwesten für Jungbullen (E-P) im Schnitt 4,89€/kg SG bezahlt.

Die Preise bei Bio-Schlachtrindern hielten sich auch im Dezember auf hohem Niveau. Gestützt wird die Entwicklung durch die ebenfalls hohen Preise für konventionell erzeugte Tiere. Bio-Jungbullen notierten im Dezember im Durchschnitt aller Klassen bei 5,15 €/kg SG (Vj. 4,64). R-Bullen erzielten im Dezember bis zu 5,40 €/kg SG.
LEL Schwäbisch Gmünd
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