Das aktuelle Wirtschaftsjahr 2018/19 soll hingegen nach der Novemberschätzung des USDA wieder eine marginal defizitäre Rapsbilanz mit einer Produktion von 70,9 Mio. t und einem Verbrauch von 71,1 Mio. t bringen. In der EU-28 (Stand November 2018) soll Raps auf 6,97 Mio. ha Anbaufläche angebaut worden sein.
Die
Erntemenge, die im April noch auf 22,6 Mio. t geschätzt wurde, wird von der
EU-Kommission noch mit 19,8 Mio. t angegeben. Im
Schnitt werden die Druschergebnisse um 10 bis 20 % niedriger eingeschätzt als im Vorjahr, wobei im Norden und Osten Deutschlands im Einzelfall auch von Ertragseinbußen von 50 % die Rede war. Das Statistische Bundesamt schätzt die deutsche
Rapsernte auf 3,68 Mio. t (Vj. 4,28, -14,5 %).
Angesicht der schwachen Ernte in D und der EU bewegen sich die Terminmarktkurse (Feb19: 370 €/t) als auch die Erzeugerpreise (35 €/dt) auf erhöhtem Niveau seitwärts. Hemmend für einen weiteren Preisanstieg wirkt die gute
Versorgung im Sojabereich, eine weltweit gute Pflanzenölversorgung (v.a. Palmöl) sowie die
Diskussion um
Biokraftstoffe in der EU.
Die Verwertung von
Rapsöl im Biodieselbereich ist eine der tragenden Säulen für gute Rapspreise. Insofern erweisen sich Importerleichterungen für argentinischen
Biodiesel, Erleichterungen im Bereich Treibhausgasminderungsquote für die Mineralölkonzerne (UER: Anrechnung von LPG und CNG) als keine Unterstützung für steigende Rapskurse.
Franko Mannheim notiert
Rapsschrot mit 26,80 bis 27,00 €/dt deutlich fester als noch vor Wochen. Rapsöl (Raffinat) fob Hamburg hingegen tendiert seitwärts bei 760 bis 790 €/t.
Terminmarkt Raps
In der Novemberschätzung des USDA wird die Welt-Rapsbilanz 2018/19 als marginal defizitär beschrieben, nachdem im Jahr zuvor eine überschüssige Welt-Rapsbilanz verzeichnet wurde. Von Seiten der Sojaversorgung kommen preissenkende Signale. Hier wird von einer soliden Versorgung mit deutlich überschüssiger Bilanz 2018/19 ausgegangen.
In Summe könnte sich die schwache Ernte von Raps in Deutschland, aber auch in angrenzenden EU-Mitgliedstaaten wie Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn, kursstützend auswirken. Ende November notierte der Feb19 an der MATIF leicht schwächer bei 370 €/t. Die eher solide Versorgung im Ölsaatenkomplex prägt den Markt. Der Handelsstreit zwischen den USA und China trägt ebenfalls seinen Teil zur
Marktentwicklung bei.
China deckt sich derzeit vorwiegend aus Südamerika mit
Sojabohnen ein, weshalb sich die US-amerikanischen Bohnen andere Absatzmärkte suchen. Hinzu kommt eine solide Versorgung im Bereich der Pflanzenöle, welche einer Kursrally nach oben im Wege steht.
Auch von Seiten des Wechselkurses Euro/Dollar sind kaum Impulse zu erwarten. Aktuell kostet ein Euro rund 1,13 US-$. Insofern ist es eher fraglich, ob es den Rapskursen gelingen mag, sich in absehbarer Zeit nach oben zu befreien.