Nach den Maizahlen des USDA wird der Endbestand zum 30.06.2021 gegenüber dem Vorjahr um 10 Mio. t auf 85,5 Mio. t fallen. Damit schaffte es selbst die größte
Sojaernte aller Zeiten nicht, den steigenden Bedarf der Welt zu decken. Das hatte zu Beginn der Saison im 2. Quartal 2020 noch anders ausgesehen. Damals prognostizierte das USDA noch eine überschüssige Sojabilanz.
Zwei wesentliche Faktoren haben aber dazu geführt, dass es völlig anders gekommen ist. Zum einen fiel die US-amerikanische Sojaernte im Herbst 2020 nicht so gut aus wie man ursprünglich erwartet hatte. Viel bedeutender schlug aber zu Buche, dass die weltweiten Importzahlen im Laufe des Wirtschaftsjahres um knapp 10 Mio. t zulegten und damit der Verbrauch von 361 Mio. t auf knapp 370 Mio. t anstieg. Insbesondere China steigerte seine Importe im Jahresverlauf von ursprünglich gedachten 96 Mio. t auf 100 Mio. t.
Die Börsen reagierten auf diese Entwicklung mit einer beispiellosen Hausse. Notierte Soja im Mai 2020 noch um 830 US-Cent/Bushel so stand der Kurs ein Jahr später auf nahezu dem Doppelten bei über 1.600 US-Cent/Bushel. Zwischenzeitlich, nach Veröffentlichung der ersten Zahlen für die Saison 2021/22 haben sich die Kurse leicht beruhigt.
Derzeit notiert Soja im Bereich um 1.400 US-Cent/Bushel für neue Ernte. Das ist der Tatsache geschuldet, dass 2021/22 mit einer Erzeugung von 386 Mio. t bei einem Verbrauch von 381 Mio. t leicht überschüssig eingeschätzt wird. Allerdings hat 2021/22 noch gar nicht begonnen. Insofern stehen diese Zahlen noch auf tönernen Füßen.
Die Erzeugereinkaufspreise für Sojaschrot notieren immer noch entsprechend hoch. Für 43/44 er Schrot (Normtyp) wurde im Mai 45 €/dt genannt, das sind gut 5 €/dt mehr als im November. 48er HP-Schrot liegt bei 48,50 €/dt (November 2020: 40 €). GVO-freies 48er-Schrot ist im Süden in schwindelerregende Höhen geschossen und notiert bei Rekordwerten von 75 €/dt. Selbst im bundesdeutsche Mittel sind es 73,70 €/t.