Nach neuesten Schätzungen wurde 2009/10 weltweit mit 59,4 Mio. t die höchste
Rapsernte aller Zeiten eingefahren. In der EU-27 war die Ernte mit über 21,3 Mio. t ebenfalls deutlich höher ausgefallen als prognostiziert. Die
Erzeugerpreise fanden bei 23 - 24 €/dt Ende September 09 ihren saisonalen Tiefpunkt und konnten sich in den vergangenen Wochen auf einem Niveau von 25 - 26 €/dt befestigen. Getragen wird dieses Preisniveau durch die Entwicklungen bei den Nachprodukten Rapsöl und -schrot/-kuchen. Während Rapsöl seit Wochen seitwärts auf einem Niveau von knapp unter 70 €/dt (fob Hamburg) tendiert, sind Schrote und -kuchen aktuell knapp. Rapsschrot wird bei vorderen Terminen im Moment mit rund 18 €/dt gut bewertet. Für 2010 wird in Deutschland eine Ausdehnung der Rapsfläche auf 1,488 Mio. ha (+1,6 %) erwartet, zumal Raps gegenüber Getreide derzeit eine etwas höhere Wertschöpfung bietet.
Terminmarkt Raps Mit 281 €/t behauptet sich der Februarkontrakt an der
Matif knapp oberhalb der Wiederstandslinie von 280 €/t. Die neue Ernte wird aktuell im Novemberkontrakt 2010 bei 288 €/t bewertet. Der Markt sieht für Raps offenbar trotz der großen Ernte 2009 und der Überschusszahlen bei Soja eine stabile Entwicklung auf festem Niveau. Mittelfristig wird neue Bewegung im Markt erst erwartet, wenn die Sojaernte auf der Südhalbkugel eingefahren wird. Kurzfristig allerdings könnten die Preise für Raps und Rapsnachprodukte einen Auftrieb durch das Winterwetter erfahren, da es frostbedingt durch eingefrorene Kanäle zu Engpässen kommen könnte. Eine Verlegung auf die Straße scheint wegen beschränktem LKW-Kapazitäten nur eingeschränkt möglich zu sein. (LEL)