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21.02.2018 | 17:15 | Agrarmedien 

Agrarmedien vor großen Herausforderungen

Berlin - Vor gravierenden Herausforderungen sehen Branchenkenner die Agrarfachmedien.

Agrarjournalismus
(c) proplanta
Für den Chefredakteur der niedersächsischen Land&Forst, Ralph Stephan, stehen insbesondere die landwirtschaftlichen Wochenblätter vor der Aufgabe, ihre Rolle neu auszutarieren. Er bezweifle, dass die Wochenblätter mit der klassischen Rolle als Fachblatt und Verlautbarungsorgan für die Zukunft hinreichend aufgestellt sind, sagte Stephan bei einer Veranstaltung der Landesgruppe Berlin-Brandenburg vom Verband Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ) gestern in Berlin. Seiner Einschätzung nach bewegen sich erfolgreiche Magazine auf einem hohen journalistischen Niveau, recherchieren hintergründig und greifen brisante Themen auf, „die ihre Leserschaft durchaus widersprüchlich offen diskutieren.“

Der ehemalige Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, erinnerte an die vielfältigen Herausforderungen, denen nicht zuletzt die Verbandspressearbeit durch den agrarpolitischen Umbruch seit Beginn der neunziger Jahre, tatsächliche und vermeintliche Lebensmittelskandale und nicht zuletzt eine verschärfte öffentliche Auseinandersetzung bereits in der Vergangenheit ausgesetzt gewesen seien. Als Voraussetzungen für eine erfolgreiche Pressearbeit nannte er „Demut und Tapferkeit“ in der gesellschaftlichen Debatte sowie das Eingeständnis von Fehlern. Deren Korrektur gelinge umso überzeugender, „je mehr wir deutlich machen können, dass wir unter Nutzung unserer Expertise vieles ordentlich und richtig machen“.

Der frühere langjährige Sprecher des Bundesumweltministeriums, Michael Schroeren, beklagte eine immer größere werdende Flut von Vorabmeldungen aus Interviews mit dem Ziel, dass die Urhebermedien möglichst häufig von anderen Medien zitiert werden. Eine angestrebte gute Platzierung im sogenannten „Zitate-Ranking“ sei jedoch kein Nachweis journalistischer Qualität, sondern allenfalls ein Hinweis auf eine agile Presse- und Marketingabteilung in den Verlagen und ein Indiz für den immer härter werdenden Wettbewerb auf den „Nachrichtenmarkt“, sagte Schroeren.

Anlass für die VDAJ-Veranstaltung war der diesjährige Eintritt in den Ruhestand der drei Pressesprecher von Deutschem Raiffeisenverband (DRV), Deutscher Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und DBV, Monika Windbergs, Friedrich Wilhelm Rach und Dr. Michael Lohse.
AgE
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