Wie die
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am Donnerstag (5.8.) in Rom mitteilte, sank der von ihr berechnete
Preisindex über alle betrachteten Warengruppen hinweg gegenüber Juni um 1,2 % auf 123 Punkte. Damit lag der Index aber immer noch um 31,0 % über dem Wert des Vorjahresmonats.
Der Rückgang der Agrarpreise im Juli fußte erneut auf im Vergleich zum Vormonat niedrigeren Erlösen für Pflanzenöle, Getreide und
Milcherzeugnisse, was durch höhere Preise für Fleisch und Zucker nicht ausgeglichen wurde. Besonders kräftig ging es mit dem FAO-Subindex für Getreide abwärts, und zwar um 3,0 %.
Nach Angaben der Marktexperten verbilligte sich vor allem Mais, wobei die umfangreicher als zuvor erwarteten argentinischen Ernteerträge und die besseren Produktionsaussichten in den USA maßgeblich waren. Der Milchpreisindex rutschte um 2,8 % ab. Der
FAO zufolge gaben die Magermilchpulvernotierungen am stärksten nach. Auslöser sei eine schwächere Nachfrage am
Weltmarkt gewesen.
Der Pflanzenölindex verlor im Juli 1,4 %. Maßgeblich dafür waren die niedrigeren Notierungen für Soja-, Raps- und Sonnenblumenöl. Dagegen hat sich Palmöl verteuert. Entgegen dem negativen Gesamttrend erhöhte sich der FAO-Preisindex für Fleisch im Berichtsmonat gegenüber Juni 2021 um 0,8 %. Dies war der zehnte Anstieg in Folge, wobei der Stand vom Vorjahresmonat nun um 19,6 % übertroffen wurde.
Am deutlichsten erhöhten sich die Notierungen für Geflügelfleisch. Als Ursache nannten die Fachleute zunehmende Importe ostasiatischer Länder. Auch
Lammfleisch verteuerte sich, und zwar im Zuge einer florierenden Nachfrage am Weltmarkt und einem saisonbedingt rückläufigen Angebot aus Ozeanien. Außerdem zogen die
Rindfleischpreise an. Dagegen wurden schwächere Notierungen für
Schweinefleisch als Folge rückläufiger Einfuhren Chinas verzeichnet.
Auch der FAO-Subindex für Zucker bewegte sich im Juli 2021 im Vormonatsvergleich weiter nach oben, nämlich um 1,7 %. Begründet wurde die Verteuerung vor allem mit Spekulationen über die
Ernteaussichten in Brasilien, wo das
Zuckerrohr nach einer
Trockenperiode zuletzt von einer Kältewelle betroffen gewesen war.