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09.08.2012 | 13:10 | Agrarmärkte 

Agravis erwartet gute Ernte trotz feuchten Wetters

Hannover/Münster - Der Start der Getreideernte in Deutschland fiel fast ins Wasser. Nun nutzen die Bauern jede trockene Minute. Im Agrarhandel fällt die Zwischenbilanz daher gut aus.

Getreideernte
(c) proplanta
Die deutschen Landwirte könnten bei der schwierigen Ernte 2012 nach Einschätzung von Europas zweitgrößtem Agrarhändler Agravis noch die Kurve kriegen. Nach dem verregneten Auftakt im Juli fällt die Zwischenbilanz des Großvermarkters für Anfang August positiv aus.

«Die Wintergerste ist in vielen Gebieten inzwischen so gut wie abgeerntet, mit guten bis sehr guten Erträgen und guten bis sehr guten Qualitäten», sagte Getreidehandelschef Alfred Reisewitz der Deutschen Presse-Agentur. Bei Äpfeln und Birnen zeichnet sich dagegen laut Bauernverband eine schwächere Ernte ab.

Nach dem schleppenden Erntebeginn habe sich die Lage stabilisiert, berichtete Reisewitz. «Anders als im letzten Jahr gehen wir davon aus, dass sich die Erträge pro Hektar verbessert haben», sagte er über die Ankäufe von Wintergerste.

Bei Ölsaaten wie Raps beurteilt Agravis - nach dem Konkurrenten BayWa die Nummer zwei im europäischen und deutschen Großhandel mit landwirtschaftlichen Rohstoffen - die Situation als erfreulich: «Hier sind wir bis auf kleine Restflächen durch mit der Ernte, mit ebenfalls sehr guten Erträgen, Qualitäten und Ölgehalten.» Bei Roggen gebe es Anzeichen eines stabilen Trends: «Der Industrie wird ausreichend Brotroggen zur Verfügung stehen.»

Daneben müsse die Branche das Auf und Ab an den Weltmärkten im Auge behalten, betonte der Großhändler. Weil in der «Kornkammer Nordamerikas» im Mittleren Westen der USA sowie in Moldawien, der Ukraine, Russland und Kasachstan Rekordeinbußen wegen enormer Trockenheit befürchtet werden, dürften Preise steigen.

Verbraucher müssten sich vorerst zwar keine Sorgen um hohe Preisanstiege machen - denn der Anteil der Rohstoffkosten sei etwa bei Brot gering. Zunächst dürften nur geringe Aufschläge vom Agrar- auf den Lebensmittelsektor übergreifen. «Aber früher oder später müssen die Nahrungsmittelpreise die gestiegenen Rohstoffpreise reflektieren», vermutete Reisewitz. (dpa)
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