«Das ist alles unerfreulich», sagte
Aigner am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. Man müsse sich fragen, ob es einen Preiskampf gerade im Milchbereich geben müsse. Sie sei weiterhin im Gespräch mit den Beteiligten. Bauernpräsident Gerd
Sonnleitner kündigte eine Krisensitzung Ende der Woche in Berlin an. Die erneute Preissenkung der Milchpreise im Lebensmitteleinzelhandel habe bei den deutschen Milchbauern Empörung und wütende Kritik hervorgerufen, teilte der
Bauernverband mit. Gegen alle Zusagen des Einzelhandels seien die Preise für Milch und Butter erneut gesenkt worden.
Nach
Aldi hat auch der Lebensmitteldiscounter Norma die Preise für Milchprodukte gesenkt. Den Liter Vollmilch gebe es seit Montag für 48 Cent - und damit um sieben Cent billiger als bisher, teilte das in Nürnberg ansässige Unternehmen am Dienstag mit. Fettarme Milch koste seit Montag 42 statt 49 Cent, berichtete eine Norma-Sprecherin. Auch die Preise für Sauerrahm, Schlagsahne, Quark und andere Milchprodukte seien gesenkt worden. Das Unternehmen gebe damit «Einkaufsvorteile» weiter, hieß es. Die Norma-Sprecherin räumte ein, dass das Unternehmen damit zugleich der Preissenkungswelle von Marktführer Aldi vom Vortag folge.
Auch die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kritisierte die neue Preissenkungsrunde. «Kommt endlich zur Vernunft und stoppt die Abwärtsspirale der Preise», forderte NGG-Chef Franz-Josef Möllenberg. «Hier werden enorme Werte in der gesamten Lebensmittelkette vernichtet», gab Möllenberg zu bedenken. Er warnte vor Verdrängungswettbewerb, Gefährdung von Arbeitsplätzen und der «Vernichtung von bäuerlichen Existenzen» und der Zerstörung von ländlichen Strukturen». Dies habe mit sozialer Marktwirtschaft «nichts mehr zu tun». (dpa)