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23.08.2020 | 13:04 | Kartoffelmarkt 2020 

Angemessene Kartoffelpreise gefordert - Diesjährige Knollen überdurchschnittlich groß

St. Pölten - Kartoffelpreise, die der hohen Qualität der Ware angemessen sind, hat der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Lorenz Mayr, vom Handel gefordert.

Kartoffelernte
(c) proplanta
Wie Mayr am Dienstag (18.8.) in Sankt Pölten erklärte, sollte dies auch für Übergrößen gelten, die in diesem Jahr wetterbedingt überdurchschnittlich häufig sind.

„Ich wünsche mir Schulterschluss vom Handel“, so der Vizepräsident. Wichtig sei eine faire Verteilung der Margen. „Es ist verständlich, dass Verkaufspreise im Lebensmitteleinzelhandel Zwischenhändler und Kosten des Handels abdecken müssen, und natürlich muss auch für jeden Partner in der Wertschöpfungskette etwas übrigbleiben“, stellte Mayr klar. Unverständlich sei aber, dass die Verpackung mehr wert sei als die Kartoffeln.

Der aktuelle Erzeugerpreis für das Kilogramm „übergroße“ Erdäpfel liege derzeit bei nur 5 Cent bis 7 Cent. Für „mittelfallende“ Kartoffeln erhielten die Bauern lediglich 10 Cent bis 12 Cent. Derweil sei eine Plastikklappkiste für 15 kg Erdäpfel im Großhandel 15 Euro wert. Außerdem kritisierte der Vizepräsident, dass die Erzeugerpreise für Kartoffeln deutlicher gesunken seien als die Verkaufspreise im Lebensmitteleinzelhandel.

Ein in der vorvergangenen Woche durchgeführter „Storecheck“ der Kammer habe einen durchschnittlichen Preis von 0,93 Euro/kg ergeben; die Bandbreite habe von 0,50 Euro/kg bis 1,49 Euro/kg gereicht. Für Bioware seien im Handel im Mittel 1,55 Euro/kg verlangt worden, wobei sich die Spanne hier von 1,46 Euro/kg bis 1,99 Euro/kg erstreckt habe.

Derweil ermutigte Mayr die Konsumenten, auch größere Kartoffeln als gewohnt in den Einkaufswagen zu packen. So könne eine Win-win-Situation für regionale Lebensmittel und für alle Partner in der Wertschöpfungskette entstehen. Die Übergrößen seien genauso hochwertig wie die Normware. Wegen des sehr trockenen Frühjahrs hätten die Kartoffeln weniger Tochterknollen angesetzt. Diese seien dann so groß geworden, weil ab Juni in den meisten Regionen optimale Vegetationsbedingungen geherrscht hätten.
AgE
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