Bislang verschwänden jedes Jahr bis zu zwei Prozent der Agrarbetriebe. «Für das kommende Jahr fürchten wir einen stärkeren Rückgang», sagte Generalsekretär Stephan Gersteuer den «Kieler Nachrichten» (Samstag). Weder beim Getreide noch bei der Milch seien die Erlöse kostendeckend.
Nach Angaben der
Landwirtschaftskammer sind in den vergangenen 20 Jahren mehr als 6.000
Betriebe und damit rund ein Drittel der Unternehmen auf der Strecke geblieben. «Es sind viele Faktoren, die den Betrieben wehtun», erklärte eine Sprecherin. «Doch für die Höfe, die ohnehin schon geschwächt sind, bedeuten neue Ausfälle oft das Aus.»
Die Landwirte hatten 2016 mit der
Milchkrise, 2017 und 2018 mit Wetterextremen und auch in diesem Jahr mit Erlösproblemen zu kämpfen. Hinzu komme die Angst vor einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest.
«Viele Kollegen sehen einfach keine Perspektive mehr», sagte Landwirt Dirk Andresen vom Aktionsbündnis «Land schafft Verbindungen» der Zeitung. Statt einen Nachfolger zu suchen, ließen viele ältere Hofinhaber den
Betrieb «schlicht auslaufen».
Ein «Weiter so» könne es nicht geben, warnte
Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne). «Die Landwirtschaft der Zukunft wird mit
Naturschutz und biologischem
Klimaschutz auch neue Geschäftsmodelle nutzen.» Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) wies auf hochwertige Ausbildungsplätze hin und darauf, dass die Landwirtschaft das Image des Tourismuslandes Schleswig-Holstein erheblich präge.