Die steigende Nachfrage nach Milchpulver sowie aufgebrauchte Lagerbestände der Verarbeitungsindustrie lassen seit einigen Monaten weltweit die Preise für Milchpulver kontinuierlich ansteigen. Nachdem sämtliche Pulver-Bestände der EU verkauft waren, wollte die
EU-Kommission durch die Streichung der Beihilfen und Exportstützungen gegensteuern. ,,Trotzdem ging der Preis durch die Decke", so Eckhard Heuser vom MIV. Trotz gestiegener
Milchanlieferung reicht aktuell das Angebot zur Deckung der Nachfrage nicht aus.
Auch die Umstellung der Verarbeiter von Milch- auf Molkenpulver konnte bislang die Hausse nicht abschwächen, im Gegenteil: Auch die Preisnotierungen für Molkenpulver erreichen laut MIV mit 1,30 EUR/kg derzeit nie gekannte Höchststände. Vor Jahresfrist wurden für das Produkt noch 60 ct/kg geboten.
Mittlerweile sind auch andere Milchprodukte von dieser Entwicklung betroffen: Nach Auffassung des MIV lohne sich die aufwändige und kostenintenive Verarbeitung von Milch zu Milchfrischprodukten immer weniger, weshalb Preisanpassungen für diese Produkte dringend notwendig seien, um die Versorgung zu sichern. Andernfalls müssten die Molkerein auf die Produktion von Milchpulver ausweichen und könnten im Ausland bessere Erlöse als im deutschen Lebensmitteleinzelhandel erzielen.
Dies könne auch auf die Käseproduktion übertragen werden. Zwar stünden genügend Produktionskapazitäten zur Verfügung - allerdings im Wettbewerb zur attraktiveren Milchpulver- und Butterproduktion. Die Molkereien seien immer schon mit der Frage konfrontiert, welche Art der Milchverarbeitung die besten Erlöse bringen könnte. In den letzten fünf Jahren mussten nach Angaben des MIV dem Handel Preiszugeständnisse von rund 15 % gemacht werden bei jährlich steigenden Kosten von 3% bis 4%. DJG/12/kko/crb/20.3.2007
Dow Jones Newswires
March 20, 2007 12:16 ET (16:16 GMT)
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