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28.09.2010 | 10:23 | Agrarstatistik 

Baden-Württemberg: Milch, Getreide und Schweine wichtigste Erzeugnisse

Stuttgart - Die Vielfalt der landwirtschaftlichen Produktionsverfahren in Baden-Württemberg spiegelt sich in der Struktur der landwirtschaftlichen Produktion wider.

Landwirtschaft
Sie reicht von intensivem Acker- und Gemüsebau, Rebland und Obstbauflächen bis hin zur extensiven Grünlandwirtschaft mit Rinderhaltung sowie der regional konzentrierten Schweine- und Geflügelproduktion.

Die pflanzliche Erzeugung trug im Jahr 2008 nach den Ergebnissen der vom Statistischen Landesamt erstellten Regionalen Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (R-LGR) mit rund 2,2 Milliarden Euro mehr als die Hälfte zum Gesamtproduktionswert der Landwirtschaft Baden-Württembergs bei. Dabei stellten die wichtigsten ackerbaulichen Kulturen Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben und Ölsaaten zusammen mit rund 810 Millionen Euro einen Anteil von über zwei Drittel am Produktionswert zu Erzeugerpreisen im Pflanzenbau. Der Anbau von Futterpflanzen auf dem Ackerland, vor allem Silomais, steuerte zudem rund 136 Millionen Euro zum Produktionswert bei. Mit rund 606 Millionen Euro ist der Getreidebau der wichtigste ackerbauliche Produktionszweig. Weizen, Gerste und Körnermais waren 2008 die Hauptgetreidearten.

Die sogenannten Sonderkulturen, wie Obst, Gemüse und Champignons, Wein, Blumen- und Zierpflanzen, Baumschulgewächse sowie Hopfen und Tabak, sind in der hiesigen Agrarwirtschaft von wesentlicher Bedeutung. Insgesamt erzielten sie 2008 mit rund 1,0 Milliarden Euro einen Anteil von rund einem Viertel am landwirtschaftlichen Gesamtproduktionswert zu Erzeugerpreisen. Aufgrund ihrer besonderen Ansprüche vor allem an Klima und Boden, gibt es insbesondere im Obst-, Gemüse- und Weinbau ausgeprägte regionale Anbauschwerpunkte. Beispielsweise stammen gut ein Viertel der Obst- und Weinerzeugung Deutschlands gemessen am Produktionswert zu Erzeugerpreisen von baden-württembergischen Landwirten.


Milcherzeugung wichtigstes Standbein in der Viehwirtschaft

Ein Großteil der landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg hält Vieh. Der Wert der tierischen Erzeugung betrug 2008 knapp 1,8 Milliarden Euro. Die Milcherzeugung stellt dabei mit 777 Millionen Euro in Verbindung mit Rinderhaltung und Kälberzucht (319 Millionen Euro) im tierischen Produktionsbereich gemessen am Produktionswert zu Erzeugerpreisen den wichtigsten Produktionszweig für die baden-württembergischen Landwirte dar. Über ein Viertel des Produktionswerts 2008 entfiel allein auf diese Erzeugnisse. Weitere knapp 500 Millionen Euro erwirtschafteten die Agrarbetriebe mit intensiver Veredelungswirtschaft wie der Mastschweinehaltung und Ferkelerzeugung. Insgesamt erwirtschafteten die baden-württembergischen Landwirte 2008 mit pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen sowie landwirtschaftlichen Dienstleistungen einen Produktionswert zu Erzeugerpreisen von knapp 4,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr mit rund 4,1 Mrd. Euro war dies ein Zuwachs um gut 3 Prozent.


Schwerpunkt der ackerbaulichen Erzeugung im Regierungsbezirk Stuttgart

Gemäß den Ergebnissen der R-LGR zu den landwirtschaftlichen Produktionswerten auf Regierungsbezirksebene liegt der Schwerpunkt der ackerbaulichen Erzeugung im Regierungsbezirk Stuttgart. Beispielsweise entfielen 2008, gemessen am Produktionswert zu Erzeugerpreisen, gut drei Viertel der Zuckerrübenerzeugung des Landes, 45 Prozent der Kartoffel- und 43 Prozent der Ölsaatenproduktion, vor allem Raps, sowie rund 37 Prozent des Getreidebaus auf den Regierungsbezirk Stuttgart.

Im Gemüsebau steuerten die Bezirke Stuttgart und Freiburg 2008 zusammen rund 70 Prozent des Produktionswerts bei. Im Obstbau bestehen ausgeprägte regionale Anbauschwerpunkte in der Ortenau und am Bodensee. Hier liegen die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen mit jeweils fast 40 Prozent Landesanteil am Produktionswert nahezu gleich auf. Bei der Weinerzeugung dominieren deutlich die Bezirke Stuttgart und Freiburg mit zusammen annähernd 90 Prozent Produktionswertanteil und regionalen Schwerpunkte bei Heilbronn sowie in der Ortenau und am Kaiserstuhl.

Die Hochburg der intensiven Veredelungswirtschaft mit Schweine- und Geflügelhaltung liegt regional konzentriert um Schwäbisch Hall sowie im Hohenlohe- und Main-Tauber-Kreis. Insgesamt stellen die nordwürttembergischen Viehhalter im Regierungsbezirk Stuttgart bei Mast- und Zuchtschweinen sowie der Eiererzeugung jeweils knapp die Hälfte (46 Prozent) des baden-württembergischen Produktionswertes zu Erzeugerpreisen und bei Geflügel knapp zwei Drittel (63 Prozent). Schwerpunkte der Rinderhaltung und Milcherzeugung liegen in den grünlandreichen Kreisen Biberach und Ravensburg. Sie prägen mit einem Landesanteil am Produktionswert 2008 von insgesamt gut 44 Prozent die Landwirtschaft im Regierungsbezirk Tübingen. (stala)
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