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06.03.2015 | 11:33 | Geschäftsjahr 

Badische Bauern ziehen positive Bilanz

Freiburg - Die landwirtschaftlichen Einkommen verbesserten sich im vergangenen Wirtschaftsjahr mit 32.298 Euro je Arbeitskraft leicht.

Heuernte
Besonders problematisch für landwirtschaftliche Unternehmer bleibe jedoch das große Maß an Bürokratie. (c) proplanta
„Trotzdem bleibt Baden- Württemberg wieder einmal Schlusslicht im bundesweiten Vergleich“, betonte der Hauptgeschäftsführer des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands e.V. (BLHV), Benjamin Fiebig, bei der Landesversammlung am Donnerstag, 5. März. „2014 war für die südbadischen Bäuerinnen und Bauern und für den Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband reich an Herausforderungen“, machte er deutlich.

Weil sich die Reform der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik verzögerte, sei das Jahr 2014 beim BLHV von der politischen Verbandsarbeit geprägt gewesen, erläuterte der Hauptgeschäftsführer. Die neue Förderperiode begann 2014 zunächst mit einem „Übergangsjahr“, in dem Maßnahmen in der ersten und der zweiten Säule weitgehend nach den bisherigen Konditionen fortgeführt wurden.

Als Erfolg kann der BLHV für sich verbuchen, dass er sich mit seiner Forderung nach einem Zuschlag für die ersten Hektare bei den Direktzahlungen durchgesetzt hat. Bund und Länder hätten sich geeinigt, eine Umverteilungsprämie in Höhe von 50 Euro für die ersten 30 Hektare und 30 Euro für die nächsten 16 Hektare einzuführen, führte Fiebig aus. Als berufsständischen Erfolg bewertete er auch, dass die Greeningpflicht nicht für Dauerkulturen gilt. Davon würden viele Betriebe im Gebiet des BLHV profitieren, so der Hauptgeschäftsführer. Als ebenso positiv hob der BLHV-Hauptgeschäftsführer die Zuteilung von Zahlungsansprüchen für Weinbauflächen hervor.

Daneben forderten unter anderem die Fortführung des Grünlandumwandlungsverbots, die Novelle der Dünge- und Anlagenverordnung und die Hof- abgabeklausel neben zahlreichen weiteren Themen dem BLHV Einsatz und Überzeugungskunst auf politischer Ebene ab. „Dabei wurde stets versucht, die Rahmenbedingungen sicherzustellen, damit in unserer Region eine flächendeckende Landwirtschaft möglich bleibt“, betonte Fiebig.

Die Einführung des Mindestlohns für Saisonarbeitskräfte konnte 2014 nicht verhindert werden. Dennoch erreichte die berufsständische Interessenvertretung durch den Abschluss eines neuen Tarifvertrags für die Landwirtschaft eine Übergangsregelung.

Besonders problematisch für landwirtschaftliche Unternehmer bleibt jedoch das große Maß an Bürokratie, das der Mindestlohn mit sich bringt. Beim neuen Jagd- und Wildtiermanagementgesetz setzte sich der BLHV besonders gegen die Regelung zur Wildschadensverhütung ein. Der Verband erwartet, dass die neue Regelung zu Konflikten zwischen Landwirten und Jägern führen wird. Die Betreuung und Beratung seiner Mitglieder bei agrar- und förderrechtlichen sowie bei sozialen und steuerlichen Belangen sind Schwerpunkte des BLHV.

Die sieben Bezirksgeschäftsstellen in Achern, Herbolzheim, Freiburg, Müllheim, Waldshut-Tiengen, Donaueschingen und Stockach sind zudem Ansprechpartner für Fragen zur Landwirtschaftlichen Alterskasse, Krankenversicherung, Berufsgenossenschaft und Unfallversicherung. Der BLHV berät und vertritt mit diesen Standorten rund 17.000 Einzelmitglieder. Neben fachlicher Beratung bietet der Verband seinen Mitgliedern über sein dezentrales berufsständisches Bildungswerk ein umfangreiches Bildungsprogramm.

Als Komplettierung der klassischen Dienstleistungsbereiche Steuer, Recht und Soziales wurde für 2015 mit der Landwirtschaftlichen Unternehmensberatung (LUB) eine neue Tochtergesellschaft gegründet. Mit ihr steigt der Verband in die betriebsindividuelle Beratung ein. Seit Februar 2014 ist das neue „Haus der Bauern“ in Freiburg bezogen. Damit ist in der Merzhauser Straße in Freiburg ein Grünes Zentrum für den land- und forstwirtschaftlichen Berufsstand entstanden. Mit dem Holzbau aus heimischen Rohstoffen setzte der BLHV ein Zeichen für Regionalität und Nachhaltigkeit. Das neue „Haus der Bauern“ dient zugleich als Dach aller Tochterunternehmen des BLHV und als neuer Sitz für den angegliederten LandFrauenverband Südbaden sowie den Bund Badischer Landjugend e.V. (BBL). Daneben weihte der Verband 2014 seine neue Bezirksgeschäftsstelle in Stockach ein und erweiterte die Räumlichkeiten seiner Bezirksgeschäftsstelle in Donaueschingen. (BLHV)
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