Wie die Zentrale Markt- und Preisinformationen GmbH (ZMP Live) gestern mit Verweis auf Ergebnisse einer von ihr am Vortag organisierten Diskussionsveranstaltung in Hamburg mitteilte, wird das Börsenunternehmen
Euronext als Betreiber der
Matif demnächst den Handel von Spreads ermöglichen, die die Preisdifferenz zwischen den beiden Kontrakten abbilden. Um den Wechsel auf den neuen Future zusätzlich zu erleichtern, sei die Einführung eines sechsmonatigen Exchange-for-Futures-Programms (EFF) geplant, bei dem Positionen in „Nummer 2“ einfach in „Nummer 3“ getauscht werden könnten.
Indes sei mit der Einführung eines in Euro gehandelten Futures auf 50 t EU-Mahlweizen durch die US-amerikanischen CME-Gruppe möglicherweise im kommenden Juni zu rechnen. Die global größte
Warenterminbörse für
Agrarprodukte hatte dies bereits im Mai 2014 erwogen; damals war allerdings kein genauer Starttermin genannt worden.
Die Kontraktspezifikationen des neuen Futures sehen laut
ZMP Live einen Proteingehalt von 10,5 %, eine Fallzahl von 170 Sekunden und ein Hektolitergewicht von 74 kg vor. Außerdem sei die Andienung von physischer Ware an mehrere dezentral um Rouen angesiedelte Lager vorgesehen. Die Lagerscheine hätten eine eigene Werthaltigkeit und könnten separat gehandelt werden.
Der neue Future dürfte mit dem Matif-Premiumweizenkontrakt der Euronext in Paris um die Gunst der Marktakteure konkurrieren. ZMP Live zufolge wollten sich Brokerunternehmen, darunter die Bremer Landesbank, Hansa Terminhandel und Kaack Terminhandel, nicht festlegen, welcher Kontrakt „das Rennen machen“ wird oder ob beide Kontrakte nebeneinander existieren werden. (AgE)