Es bestehe die akute Gefahr, dass es für rund 300.000 Hektar keine entsprechenden Unterstützung geben werde, erklärte der Verband am Mittwoch in Erfurt. Damit sei das wirtschaftliche Überleben der dortigen Landwirte gefährdet. Der Verband, der nach eigenen Angaben mit 3.000 Mitgliedern nahezu 70 Prozent der Landwirte im Freistaat vertritt, macht dafür Unstimmigkeiten in rot-rot-grünen Regierung verantwortlich. «Diese Auseinandersetzungen kommen Thüringer Landwirte teuer zu stehen», hieß es.
Laut Verband wurde wegen des Konflikts zwischen Landwirtschafts- und Umweltministerium am Dienstag keine Entscheidung zum Agrarinvestitionsförderungsprogramm (
AFP) getroffen. Ein Kompromissvorschlag von
Agrarministerin Birgit Keller (Linke) sei von der Tagesordnung genommen worden, das Gesamtpaket vertagt worden.
Hintergrund der Meinungsverschiedenheit sind Tierobergrenzen, die in das Förderungsprogramm eingeführt werden sollen. Wenn die Forderungen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft (AbL), die laut
Bauernverband nur 30 Mitglieder hat, und der Grünen Realität würden, wandere die
Tierhaltung aus Thüringen ab. Die Tierhaltung sei dann nicht mehr wirtschaftlich, erklärte der Bauernverband. Schon durch die Begrenzung der AFP-Förderung auf zwei Millionen Euro Investitionsvolumen könne nicht von einer Förderung der
Massentierhaltung oder
Agrarindustrie gesprochen werden.