Es gibt eine gute Nachfrage», sagte Bauernverbandspräsident Friedhelm Schneider am Dienstag zum Auftakt der Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen in Baunatal. «In der Region wird darauf geachtet, (Nahrungsmittel) aus der Region zu essen», betonte er. Lediglich mit der Ferkelerzeugung und der Schweinemast sei er nicht zufrieden. Diese sei durch den stark gestiegenen
Getreidepreis - vor allem durch die hohe Nachfrage aus China - sehr teuer.
Die Landwirtschaftliche Woche dauert drei Tage lang. Erwartet werden bis zu 2.500 Landwirte und Besucher.
Hessens Landwirtschaftsministerin Lucia Puttrich (
CDU) kritisierte die EU-Bürokratie. Mit Anträgen für Subventionen entstünden in der Verwaltung mehr Kosten als später Geld an die Bauern ausgezahlt werde. «Das ist nicht kommunizierbar.»
Die Europäische
Agrarpolitik müsse verlässliche Bedingungen schaffen, damit die Landwirtschaft für die Zukunft gerüstet sei. Stattdessen stammten die Vorschläge aus Brüssel «aus dem agrarpolitischen Instrumentenkasten der 1980er und 1990er Jahre».
Dem widersprachen die Grünen im hessischen Landtag. Sie warfen Puttrich vor, die «ökologischen, guten und notwendigen Schritte der EU-Agrarreform» abzulehnen und stattdessen die Massentierhaltung in Hessen zu fördern. Ökologische Vorrangflächen und Flächen für dreigliedrige Fruchtfolgen bildeten die umweltbewusste Alternative zu großflächigen Maismonokulturen und einer bodenschädigenden Intensivbewirtschaftung, hieß es laut Grünen-Mitteilung.
Schneider betonte, im vergangenen Jahr hätten Krisen wie EHEC oder der Dioxin-Skandal der Landwirtschaft geschadet. Gaby-Fleur Böl, Abteilungsleiterin Risikokommunikation im Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin, sagte, die Sorge vor Lebensmitteln sei in der Regel unbegründet.
Lebensmittel seien heute sicherer als noch vor Jahren. «Die Angst in der Bevölkerung ist größer als früher und als sie sein müsste», sagte sie. «Mit Hygiene in der Küche kann man viele Krankheiten vermeiden.» (dpa)