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12.06.2009 | 15:45 | Strukturelle Hilfen für die Bauern  

Bauern schlagen Alarm: Stimmung abgestürzt

Stuttgart - Der Bauernverband hat von der Bundesregierung erneut strukturelle Hilfe für die Branche gefordert.

Strukturelle Hilfen für Bauern
(c) proplanta
«Die wirtschaftliche Lage und die Stimmung unter den Bauern ist in den zurückliegenden Wochen gegenüber dem Sommer 2008 regelrecht abgestürzt», sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, Helmut Born, am Freitag in Stuttgart. Die Bauern würden wegen der gravierenden Absatzeinbrüche im Vergleich zu einem Normaljahr derzeit monatlich 800 Millionen Euro an Umsätzen verlieren.

Auf dem Deutschen Bauerntag vom 30. Juni bis zum 2. Juli in Stuttgart soll deshalb ein umfangreicher Forderungskatalog für die Bundestagswahl verabschiedet werden. Zentrale Punkte daraus seien, dass die Landwirte beim Absatz ihrer Produkte im Ausland stärker unterstützt werden sollten. Die Bundesregierung müsse politischen Druck auf Länder wie Russland und China ausüben, wieder Milch-Importe in großem Umfang zuzulassen. Eine weitere zentrale Forderung sei die steuerliche Entlastung bei Agrardiesel.

Born und Baden-Württembergs Landesbauernpräsident Joachim Rukwied forderten den Lebensmittelhandel erneut auf, die «für unsere Landwirte vernichtenden Dauertiefpreise für Milchprodukte, Fleisch und andere Lebensmittel einzustellen». Es gebe einen gnadenlosen Verdrängungswettbewerb zulasten der Landwirte. «Mit einem Milchauszahlungspreis für die Bauern, der nahe 20 Cent liegt, kann selbst der beste Milchbauer keine schwarzen Zahlen mehr schreiben», erklärte Born.

Nach Einschätzung des Generalsekretärs wird die Milchproduktion in den großen Betrieben Ostdeutschlands als Folge dieser Entwicklung dramatisch zurückgehen: «Die Milch wandert von Ost nach West.» Er rechne in diesem und im kommenden Jahr damit, dass rund drei Prozent der Betriebe aufgeben müssen. Bundesweit gibt es den Angaben zufolge 100.000 Milchbauern. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe insgesamt betrage 380.000. Rund 90 Prozent der Bauern sind Mitglieder in den 18 Landesbauernverbänden.

Auf dem Deutschen Bauerntag wird der Vorstand der Organisation neu gewählt. Präsident Gerd Sonnleitner wird erneut antreten. Als Gäste werden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie die Vorsitzenden von SPD und FDP, Franz Müntefering und Guido Westerwelle, erwartet. (dpa)
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