«Wegen der Hitze haben die Leute wenig Appetit auf ein herzhaftes Steak», sagte Fleischexperte Matthias Kohlmüller von der
Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI). Trotzdem bringen
Bauern zurzeit mehr Kühe zum
Schlachter als sonst im Sommer.
Die Landwirte argumentieren, dass die Preise für Futter zurzeit höher sind, weil die
Dürre viel davon vertrocknen ließ. Normalerweise töteten Schlachter in den Monaten Juni und Juli 17.000 bis 19.000 Kühe pro Woche. In den vergangenen Wochen hätten sie jeweils 21.000 bis 22.000 Kühe geschlachtet. «Dieses Überangebot verschärft den
Preisverfall noch zusätzlich», sagte Kohlmüller. Auf die Fleischpreise für
Konsumenten hat dies allerdings keinen Einfluss. Allerdings hatte Bundesagrarministerin Julia Klöckner (
CDU) am Mittwoch rasche Hilfen für Viehhalter in Aussicht gestellt, denen wegen der wochenlangen Dürre Engpässe beim Futter drohen.
Generell möchten Konsumenten demnach im Sommer immer weniger Fleisch essen. Außerdem seien noch viele im Urlaub. So verdienten die Bauern dann immer etwas weniger.
Doch in diesem Jahr sei die Fleischnachfrage im Juli hitzebedingt noch mehr zurückgegangen als in den vergangenen Jahren, sagte Kohlmüller. Zurzeit erhielten die Bauern für ihre Kühle 2,65 Euro pro Kilo Schlachtgewicht. Im August 2017 waren es 3,18 Euro. Doch der jetztige Preis ist immer noch deutlich höher als etwa in den Jahren vor 2007. Zudem haben die Bauern in den ersten Monaten 2018 deutlich mehr verdient als in den meisten früheren Jahren.
Von Herbst an können die Bauern jedoch wieder höhere Preise für ihre
Schlachttiere erhalten. Denn mit dem Ferienende steige die Nachfrage meist wieder deutlich.