Die Landwirte seien gern bereit, für das
Tierwohl auch Geld in die Hand zu nehmen. «Aber wir müssen dafür entschädigt werden», sagte
Landwirt Victor Thole, auf dessen
Hof sich am Donnerstag über 500 Landwirte, Politiker und Vertreter von Agrarfirmen trafen. Die
Landwirtschaft werde schlechter gemacht, als sie wirklich ist, bemängelte der 52-Jährige, der in Löningen-Benstrup ein Hof mit 120 Hektar Fläche, 3.500 Mastschweinen und 20.000 Masthühnern betreibt.
Der Sprecher des Deutschen Tierschutzbundes, Marius Tünte, betonte, es gebe zuchtbedingt viele Probleme. Es gehe aber nicht darum, das derzeitige Produktionssystem abzuschaffen, sondern darum, es zu verändern und zu gestalten. Ziel sei eine gute Tierhaltung. Von einer generellen Limitierung der Nutztier-Zahlen hielt Tünte nichts.
Den Stellenwert Niedersachsens als «Agrarland Nummer 1» machte Ludwig Theuvsen von der Georg-August-Universität Göttingen deutlich. Der Professor für
Betriebswirtschaft in der Land- und Ernährungsbranche verwies darauf, dass 55 Prozent der Gesamtfläche in Niedersachsen landwirtschaftlich genutzt würden. Auf die
Tierhaltung entfalle 60 Prozent des Produktionswertes von 11,7 Milliarden Euro pro Jahr.
Der geschäftsführende Bundesagrarminister
Christian Schmidt (CSU) und Niedersachsens CDU-Chef Bernd Althusmann hatten ihre Teilnahme mit Blick auf die jeweiligen Koalitionsgespräche kurzfristig abgesagt.