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01.08.2021 | 17:40 | Konsumverhalten 

Bauernmärkte gewinnen in Italien an Popularität - Green Pass sorgt für Unmut

Rom - Auch in Italien hat die Corona-Pandemie das Konsumverhalten der Bevölkerung verändert.

Green Pass Italien
(c) proplanta
Wie der mitgliederstärkste Landwirtschaftsverband Coldiretti berichtete, haben sich im vergangenen Jahr rund 20 Millionen Italiener bei den Lebensmitteleinkäufen für die Bauernmärkte und damit in erster Linie für Produkte aus der unmittelbaren Umgebung entschieden. Dank eines breiten Angebots an Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Öl, Käse, Brot, Teigwaren, Wein und sogar Blumen sei der Wert eines durchschnittlichen Einkaufs um 7 Euro auf 34 Euro gestiegen.

Laut Coldiretti verfügt Italien unter den Mitgliedstaaten der Europäischen Union über das dichteste Netz von Bauernmärkten. Auf den etwa 1.200 Bauermärkten des Landes erwirtschafteten den Verbandsangaben zufolge insgesamt rund 12.000 Landwirte einen Umsatz von 6 Mrd. Euro. Neben der wirtschaftlichen Funktion würden auch gesellschaftliche und kulturelle Aufgaben erfüllt, indem Italiens biologische Vielfalt den Konsumenten nahegebracht werde.

Besorgt zeigte sich Coldiretti mit Blick auf die jüngsten Maßnahmen der Regierung im Kampf gegen die Pandemie. Vorgesehen ist ein sogenannter Green Pass, der für alle Personen ab dem zwölften Lebensjahr Voraussetzung für den Zugang zum Innenbereich in der Gastronomie sein soll. Erlangt werden kann die Zugangsberechtigung durch eine erste Impfung, einen Test oder den Nachweis über eine Covid-19-Erkrankung, die nicht weiter als sechs Monate zurückliegen darf.

Coldiretti wies darauf hin, dass von der neuen Regelung insgesamt etwa 360.000 Unternehmen betroffen sein werden. Die Branche sei von der Pandemie bereits aufs härteste getroffen worden und habe im vergangenen Jahr Umsatzeinbußen von fast 41 Mrd. Euro beziehungsweise 48 % hinnehmen müssen.

Der Verband der Lebensmittelindustrie Federalimentare teilt Coldirettis Sorgen allerdings nicht. „Der Green Pass in den Restaurants ist das kleinere Übel“, so die Einschätzung des Verbandsvorsitzenden, Ivano Vacondio . Bedeutend gravierender wären nach seiner Einschätzung weitere Schließungen. Davon würden sich nicht nur die Unternehmen der Außer-Haus-Verpflegung, sondern die ganze Lebensmittelkette nicht mehr erholen.
AgE
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