Vor allem kleinere Bauernhöfe in Niedersachsen leiden unter dem Preisdruck der Handelskonzerne. Der neue Bauernpräsident Holger Hennies unterstützt den Protest der Landwirte, die zuletzt mehrere Aldi-Lager wegen einer Senkung der Butterpreise blockierten. (c) proplanta
«Die Aktionen zeigen, dass zum einem die Märkte aus dem Ruder gelaufen sind und zum anderen die Landwirte dem ständig steigenden Regelungsdruck nicht mehr standhalten können», sagte Hennies der Deutschen Presse-Agentur. Der Landwirt aus der Region Hannover ist seit Jahresanfang der Nachfolger von Albert Schulte to Brinke, der bisher Präsident des niedersächsischen Landesbauernverbandes
Landvolk war.
Hennies forderte den Einzelhandel dazu auf, die aus Sicht der
Bauern unfairen Handelspraktiken zu beenden. Es müssten Verhandlungen auf Augenhöhe über die Gestaltung der
Lebensmittelpreise möglich sein. «Wir fordern ein eindeutiges Bekenntnis zu Produkten, die nach deutschem Standard produziert wurden - das gilt auch für verarbeitete Produkte», sagte Hennies. Außerdem müsse das Schwarze-Peter-Spiel zwischen Politik und Lebensmittel-Einzelhandel aufhören.
Erst vor wenigen Tagen hatten Landwirte mit Hunderten Traktoren längere Zeit Aldi-Lager in Niedersachsen blockiert. Hintergrund der Proteste war eine angekündigte Senkung der Butterpreise.
Aldi kündigte weitere Gespräche an, einen Tag vor Silvester beendeten die Landwirte ihre Blockaden dann.