Der Verband warf den EU-Landwirtschaftsministern am Dienstag in Berlin vor, die «Milchbauern im Regen stehen» zu lassen. Die «katastrophale Marktlage» wegen sinkender Angebotspreise sei durch Probleme beim Absatz, nicht durch eine zu hohe Produktion hervorgerufen. Deshalb seien eine weitere
Absatzförderung und ein zusätzlicher Aufkauf von Milchprodukten zur Verknappung des Angebots nötig. Der
Bauernverband wertete es aber positiv, dass die deutschen Milchbauern mit bis zu 90 Millionen Euro aus dem EU-Konjunkturprogramm rechnen können.
Der Bundesverband Deutscher
Milchviehhalter will gegen die EU- Politik protestieren. Er kündigte eine Demonstration am Rande der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern in Magdeburg an. Mit einem Schlepper-Korso will der Verband am Donnerstag mit mehr als 300 Mitgliedern mehr Hilfe einfordern. Landwirtschaftsministerin Ilse
Aigner (CSU) will mit den Ländern am Donnerstag und Freitag in Magdeburg dafür werben, dass die Mittel aus dem EU-Konjunkturprogramm den Milchviehhaltern zugutekommen. Die Agrarminister der Europäischen Union hatten am Montag in Brüssel darüber beraten.
Aigner war dort mit ihrer Forderung gescheitert, die
Milchquote nicht auszuweiten. Mit der Quote begrenzt die EU die Produktion, um die Preise zu stabilisieren. Die Milchpreise, die die Bauern von Molkereien bekommen, sind trotz des Milchlieferstopps 2008 im Sinkflug. Der Milchpreis lag im Januar mit durchschnittlich 25,5 Cent pro Liter um fast 14 Cent niedriger als vor einem Jahr. (dpa)