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07.02.2017 | 16:09 | Offener Brief 
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BayWa-Chef kritisiert Bauernregeln-Kampagne aufs Schärfste

Sehr geehrte Frau Bundesministerin,

ich möchte mein großes Unverständnis und Befremden über die o.g. Kampagne Ihres Hauses ausdrücken: Ihre Aktion ist verunglimpfend, da sie suggeriert, die Landwirtschaft agiere grundsätzlich schädlich für Gesellschaft und Umwelt.

Klaus Josef Lutz
Klaus Josef Lutz (c) BayWa
Damit stellt sie die Landwirte unter einen nicht hinnehmbaren Generalverdacht und gibt einen ganzen Wirtschaftszweig der Lächerlichkeit preis! Als ein Unternehmen, das 60 % seines Umsatzes in der Agrarbranche erwirtschaftet und fest im genossenschaftlichen Sektor verwurzelt ist, wissen wir welchen Wert die Landwirtschaft für Wirtschaft und Gesellschaft hat. Eine derartig undifferenzierte, abfällige Kampagne, die sowohl sprachlich als auch inhaltlich auf einem äußerst fragwürdigen Niveau agiert, verurteilt die BayWa AG aufs Schärfste!

Statt ein derartig trauriges Beispiel einer Kommunikationsaktion im „postfaktischen Zeitalter“ abzugeben, wäre es vielmehr an der Zeit, dass Sie und Ihr Ministerium endlich anerkennen, was unsere hochqualifizierten Landwirte täglich leisten, um Lebensmittel von hoher Qualität in nachhaltiger Weise zu produzieren oder welche Maßnahmen in der gesamten Branche ergriffen werden, um kontinuierlich weitere Fortschritte im Umweltschutz zu erzielen.

Unbestritten ist, dass es problematische Themen auch in diesem Wirtschaftszweig gibt, die gelöst werden müssen. Bei der Lösung solcher Probleme wird aber gerade von der Politik immer wieder zu Recht gefordert, man solle zu Sachlichkeit und Dialog finden. Mit den polemischen Reimen, die über Plakate und über soziale Medien verbreitet werden, wollen Sie aber offensichtlich gerade nicht mit der Branche ins Gespräch kommen, sondern gezielt in der breiten Bevölkerung „Stimmung machen“. Diese Stimmung richtet sich frei von Differenzierung gegen den gesamten Wirtschaftszweig, der ohnehin in den letzten Jahren vermehrt mit Vorurteilen und Halbwahrheiten konfrontiert wird. Die BayWa AG hat keinerlei Verständnis für so ein Vorgehen!

Ich verstehe Ihren Vorstoß als Wahlkampfmaßnahme, der aus Steuermitteln des Bundesministeriums bezahlt wird, was ich verfassungsrechtlich für sehr fragwürdig halte.

Wir fordern Sie auf diese Kampagne unverzüglich einzustellen und hoffen, dass Sie zu einem konstruktiven Austausch mit der Branche zurückfinden, für den die BayWa AG selbstverständlich zur Verfügung steht.

Mit freundlichen Grüßen BayWa AG Klaus Josef Lutz Vorstandsvorsitzender 
BayWa
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Kommentare 
Theodor Körner schrieb am 08.02.2017 06:07 Uhrzustimmen(26) widersprechen(25)
Herr Lutz, räumen Sie doch zuerst mal auf in Ihren vom Bauernverband und der Politik unterwanderten Gremien auf. Welchen landwirtschaftlichen Hintergrund hat Frau Hohlmeier ? Reicht der Besuch im Streichelzoo aus ? Vertritt etwa Herr Nüssel die bäuerlichen Familienbetriebe ? Agravis kommt; der Herbst kommt; es wird dann geernetet. Bauer wach auf; es gibt Alternativen
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