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07.03.2017 | 13:04 | Agrarmarkt 

Becht: Agrarhandel ist wichtiger Partner der Landwirtschaft

Mainz - Landwirtschaftsstaatssekretär Andy Becht hat auf der Regionaltagung des Bundesverbands der Agrargewerblichen Wirtschaft heute in Alzey deutlich gemacht, welche Schwerpunkte die rheinland-pfälzischen Landesregierung für eine zukunftsfähige Agrarwirtschaft 4.0 setzt – und welche Rolle der Agrarhandel dabei spielt.

Agrarhandel in Rheinland-Pfalz
(c) proplanta
„Der private Agrarhandel hat gestern wie heute eine bedeutende Rolle, wenn es um die Zukunft der Agrarwirtschaft geht: Er ist ein wichtiges Bindeglied in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette, denn er trägt wesentlich zur Sicherheit und Qualität von Lebens- und Futtermitteln bei und steht unseren bäuerlichen Betrieben partnerschaftlich zur Seite. Vor diesem Hintergrund müssen wir für die Landwirtschaft und den Agrarhandel bestmögliche Rahmenbedingungen schaffen. Auch die Entwicklung des ländlichen Raums hängt davon ab“, betonte Staatssekretär Andy Becht.

Fünf Leitziele für eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft



Becht stellte hierzu fünf Ziele vor, mit denen die Landesregierung in bewährter Zusammenarbeit mit dem Berufsstand eine zukunftsfähige Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz aufstellen möchte.

- Eine wettbewerbsfähige, moderne und innovationsorientierte Landwirtschaft, die eigenverantwortlich, von Quoten und Mengensteuerungen befreit, sowie effizient und fair mit den Ressourcen umgeht.

- Die marktwirtschaftliche Orientierung gilt es in der Agrarmarktpolitik konsequent weiter zu verfolgen, Bevormundung lehnen wir ab.

- Fachrechtliche, steuerliche und agrarsoziale Rahmenbedingungen müssen praxisgerecht und wirtschaftlich akzeptabel gestaltet werden – keine noch so gut gemeinte Förderung kann übertriebene, praxisferne Standards ausgleichen.

- Eine leistungsfähige Agrarverwaltung gilt es trotz aller Haushaltsrestriktionen zu erhalten.

- Schließlich muss die Gemeinsame europäische Agrarpolitik (GAP) auf den Agrarsektor hin optimiert und – innerhalb eines starken Finanzrahmens – weiterentwickelt werden. Die überbordende Bürokratie muss ab- sowie ein effektives Risiko- und Krisenmanagement aufgebaut werden. Die Landesregierung steht zur „2-Säulen-Architektur“ der GAP und hält Direktzahlungen auch nach 2020 für unverzichtbar.

Digitaler Ländlicher Raum und Smart Farming



Darüber hinaus gelte es, die Digitalisierung der Landwirtschaft voranzubringen. „Smart Farming-Technologien sind effizienzsteigernd, minimieren Kosten und schonen dabei gleichzeitig die Umwelt“, so Becht.

Das Landwirtschaftsministerium arbeitet derzeit an dem Aufbau eines „Digitalen Ländlichen Raums“. Hierzu wird ein Fahrplan erarbeitet, der die betriebliche und überbetriebliche Umsetzung des „Smart Farming“ in Rheinland-Pfalz verbessern soll. Mit Blick auf die überwiegend klein- und arbeitsteilige Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz soll die Einführung eines „überbetrieblichen Smart Farming“ gefördert werden. Das bedeutet mobile Datennutzung und Vernetzung der Betriebe.

Der Routine-Betrieb des Mobilen Agrarportals soll in diesem Jahr gestartet werden. Den Landwirten sollen geo-basierte Werkzeuge zur Verfügung gestellt werden, um u.a. Betriebsdaten für betriebliche Zwecke oder den Austausch von Informationen mit den Behörden nutzen zu können.

Das Angebot flankiert die „Wettbewerbs- und Innovationsoffensive in Landwirtschaft und Weinbau“, mit der wichtige investive Fördermaßnahmen wie das Agrarinvestitionsförderungsprogramm, die Flurbereinigung und der Wegebau außerhalb der Flurbereinigung besser konditioniert und an die künftigen Herausforderungen zur Stärkung der Landwirtschaft und des gesamten ländlichen Raums angepasst werden.

Agrarhandelsunternehmen als Kenner globaler Märkte



Agrarhandelsunternehmen verfügen über leistungsstarke Aufbereitungs- und Lagerkapazitäten, um die Märkte kontinuierlich und bedarfsgerecht mit landwirtschaftlich erzeugten Produkten zu bedienen. Agrarhandelsunternehmen sind auch deshalb wichtige Partner der Landwirte, weil sie sich mit nationalen und internationalen Märkten auskennen. Dies sei in Zeiten zunehmend volatiler und deregulierter Agrarmärkte ein unschätzbarer Vorteil, so Becht.

„Unsere vielfältig und breit aufgestellte Agrarwirtschaft ist eine der wichtigsten Wachstums- und Zukunftsbranchen – ein unverzichtbarer Sektor; dafür sprechen schon die Zahlen“, sagte Staatssekretär Andy Becht. Die Landwirtschaft ist mit europaweit zwölf Millionen Betrieben und 46 Millionen Arbeitsplätzen der wichtigste Wirtschaftszweig in Europa. „Wir müssen jetzt die richten Weichen stellen, um auch in Zukunft auf globalen Märkten wettbewerbsfähig zu bleiben. Denn insbesondere die deutsche Wirtschaft lebt auch vom Handel mit Agrargütern!“
mwvlw-rlp
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