Belgische Bauern protestieren gegen Preisverfall

Die Landwirte blockierten am Mittwoch mit ihren Traktoren den Verkehr auf der Autobahn Luxemburg-Brüssel in der Nähe der südbelgischen Stadt Arlon. Auch der Verkehr auf Landstraßen in der Region wurde behindert. Die Aktion richtete sich gegen das nach Ansicht der Bauern zu niedrige Preisniveau bei Milch und Fleisch. Es kam zu größeren Störungen des Verkehrs, wie belgische Medien berichteten.

Bauern blockierten in der Nacht auch Gebäude auf dem Areal des Lütticher Flughafens, berichtete der Radiosender RTBF. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Der Preisverfall hatte jüngst auch in Frankreich zu teils heftigen Protesten geführt.

Auch der Deutsche Bauernverband (DBV) beklagt einen dramatischen Verfall der Milchpreise. Von 40 Cent im Januar 2014 seien die Erzeugerpreise je Liter auf unter 28 Cent im Juli 2015 abgestürzt.

Das führt der Verband zum einen auf das Russland-Embargo zurück. Seit gut einem Jahr lässt Moskau keine Lebensmittel aus der EU und den USA mehr ins Land, eine Reaktion auf die Wirtschaftssanktionen des Westens in der Ukraine-Krise. Der DBV wirft aber auch den Handelsketten vor, die Preise zu drücken. Die Bauern fordern angesichts des Preisverfalls bei Fleisch und Milch Hilfen von der Europäischen Union (EU).

Die EU-Agrarminister wollen am 7. September in Brüssel bei einem schon länger geplanten Sondertreffen über die Lage in der europäischen Landwirtschaft beraten. (dpa)