Professor Bahrs verweist auf Nährstoffbilanzierungen, die Erfassung ausgebrachter Pflanzenschutzmengen und Wirkstoffrisiken, Angaben zur Klimawirksamkeit landwirtschaftlicher Produktionsabläufe, Wassernutzungseffizienzen sowie Umfang und Status von Schutzflächen. (c) proplanta
Angetrieben werde diese Entwicklung durch zunehmende rechtliche Anforderungen an die landwirtschaftlichen Unternehmen, die
Nachhaltigkeit ihrer Tätigkeiten zu dokumentieren, sagte der Wissenschaftler auf der Jubiläumsveranstaltung zum 100-jährigen Bestehen des Hauptverbandes der landwirtschaftlichen Buchstellen und Sachverständigen (HLBS) am Montag (23.5.) in Berlin.
Zu den zu erbringenden Nachweisen einer nachhaltigen Bewirtschaftung zählen laut Bahrs unter anderem umfangreichere Nährstoffbilanzierungen, die Erfassung ausgebrachter Pflanzenschutzmengen und Wirkstoffrisiken, Angaben zur Klimawirksamkeit landwirtschaftlicher Produktionsabläufe, Wassernutzungseffizienzen oder auch zum Umfang und Status von Schutzflächen.
Fortschreitende DigitalisierungDem Wissenschaftler zufolge schlägt sich diese Entwicklung in der Ausgestaltung des landwirtschaftlichen Rechnungswesens nieder, das schon jetzt immer stärker durch die fortschreitende Digitalisierung bestimmt werde. So nehme das Niveau digital verfügbarer betrieblicher Daten in landwirtschaftlichen Unternehmen nach wie vor annähernd exponentiell zu.
Immer wichtiger werde damit eine technologische Unterstützung zur Strukturierung und Interpretation dieser Informationen. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen hält es Bahrs für unerlässlich, den Jahresabschluss des Bundeslandwirtschaftsministeriums anzupassen.
Insbesondere der steigende Anspruch an die Naturalbuchführung in der Testbetriebsberichterstattung lasse eine Weiterentwicklung des BMEL-Jahresabschlusses notwendig erscheinen. Der BMEL-Jahresabschluss dient als einheitliche Datengrundlage für Betriebsvergleiche, die Beratung, den
Agrarbericht, die Bewertung von Fördermaßnahmen sowie für die Statistik.