Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am vergangenen Donnerstag (30.1.) mitteilte, wurden 2019 insgesamt 92,23 Mio. hl Bier abgesetzt; das waren 1,78 Mio hl oder 1,9 % weniger als im Vorjahr. Dies war zugleich die geringste Abgabemenge seit Beginn der jetzigen Erhebung im Jahr 1993; damals waren noch 112,14 Mio. hl vermarktet worden. Nicht enthalten sind in diesen Zahlen alkoholfreie Biere, Malztrunk sowie Importbiere aus Drittstaaten.
Auch der 2018 aufgrund der heißen Temperaturen noch um gut 10 % gestiegene Absatz von Bier, gemischt mit alkoholfreien Zusätzen wie Limonade oder Fruchtsäften, war 2019 rückläufig; er nahm um 1,0 % auf 4,39 Mio. hl ab. Der Marktanteil der Biermischungen lag damit bei 4,8 %.
Der Großteil des Bieres war auch 2019 für den heimischen Markt bestimmt. Den Angaben der Statistiker zufolge wurden 82,6 % der vermarkteten Menge versteuert; der Inlandsverbrauch nahm um 2,1 % auf 76,14 Mio. hl ab. Steuerfrei, also als Exporte und Haustrunk, wurden im vergangenen Jahr 16,09 Mio. hl abgesetzt; das entsprach einem Minus von 1,1 %. Mit 8,97 Mio. hl wurde dabei mehr als die Hälfte des steuerfreien Bieres in andere Länder der Europäischen Union verkauft; in Drittländer wurden rund 7,0 Mio. hl exportiert. Dies war übrigens das einzige Segment, welches einen Absatzzuwachs aufwies, der bei 3,4 % lag.
Die steuerfreie Abgabe von Haustrunk für Beschäftigte der Brauereien setzte ihre langjährige Negativtendenz fort und sank gegenüber 2018 um 5,2 % auf 124.300 hl. Regional wurde im vergangenen Jahr in Bayern mit 23,80 Mio. hl erneut das meiste Bier im Bundesgebiet abgesetzt; im Vorjahresvergleich ging die Menge aber um 3,3 % zurück. Dahinter folgte Nordrhein-Westfalen mit einem Minus von 1,6 % auf 22,30 Mio. hl. Lediglich in Brandenburg einschließlich Berlin, in Sachsen-Anhalt sowie in Niedersachsen mit Bremen legte der
Bierabsatz 2019 gegenüber dem Vorjahr mit Zuwachsraten zwischen 3,7 % und 4,9 % deutlicher zu.