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28.01.2020 | 05:00 | Spitzentreffen 

Billig-Angebote für Fleisch & Co. nicht länger hinnehmbar

Berlin - Billigangebote für Lebensmittel im Handel werden kommenden Montag Thema eines Spitzentreffens bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Niedrigpreis-Werbung Lebensmittel
Billig-Angebote für Fleisch und andere Produkte mögen die Kunden im Supermarkt freuen - Bauern, Politiker und Umweltschützer halten davon wenig. Nun soll das Thema im Kanzleramt besprochen werden. (c) proplanta
«Es ist wie David gegen Goliath, wenn Bauern mit dem Handel verhandeln», teilte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am Montag mit. Der Handel beklage zwar, dass Verbraucher nicht mehr bezahlen wollten, setze aber selbst immer mehr Tiefstpreise. Am Ende bade das der Erzeuger aus, dem immer weniger bleibe. «Das ist das Gegenteil von Nachhaltigkeit. Beim Treffen am 3.2. im Kanzleramt werden wir das thematisieren.»

Klöckner reagierte auf eine Demonstration von Bauern vor einem Großlager der Handelskette Edeka in den Nähe von Oldenburg. Anlass war nach Angaben des Landvolks Niedersachsen ein Werbeplakat, auf dem der Komiker Otto Waalkes zum 100-jährigen Bestehen der Regionalgesellschaft Edeka Minden-Hannover mit dem Spruch «Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten» wirbt.

Nach Angaben von Edeka ist das ein Missverständnis: Gemeint war demnach der Ort Essen bei Oldenburg - nicht Essen im Sinne von Lebensmitteln. Ziel der Kampagne sei, alle Ortschaften, wie etwa auch Minden oder Bremen «individuell anzusprechen», wie Edeka mitteilte.

Die angekündigten Preisreduzierungen gingen zudem nicht zu Lasten der Landwirte. «Die Plakate, die zu dem Missverständnis geführt haben, wurden nach den ersten Hinweisen umgehend entfernt.»

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, hatte die Kampagne kritisiert: «Hier sollen hochwertige Lebensmittel verramscht werden. Wertschätzung von Essen und Lebensmitteln erzeugt man damit nicht.» Qualität, Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit in der Lieferkette bringe man so nicht nach vorne. Er forderte eine Prüfung des Bundeskartellamt, ob die Kette ihr «Marktmacht» missbrauche.

Seit Monaten gehen Bauern immer wieder auf die Straße, um gegen die Produktionsbedingungen in der Landwirtschaft zu demonstrieren. Dabei geht es auch um Umweltauflagen, mit denen die Bundesregierung Boden, Wasser und Luft schützen will. Die Bauern sehen sich in ihrer Existenz bedroht und fordern, für Umweltschutz, aber auch insgesamt für ihre Produkte angemessen bezahlt zu werden. Klöckner betont immer wieder die Macht der Verbraucher.
dpa
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