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Der mittelfristige Kapitalbedarf allein in Deutschland wird Experten-schätzungen zufolge in den nächsten fünf Jahren bei bis zu 500 Millionen Euro liegen. Er könne nicht mehr allein über die herkömmliche Hausbank-Finanzierung erreicht werden. Private Equity-Investoren sollten sich deshalb verstärkt mit der Branche auseinandersetzen, sagte der Bio-Unternehmer Ulrich Walter («Lebensbaum») auf der Messe BioFach in Nürnberg.
Hohe Renditen und Garantiezinsen seien dort aber nicht zu erwarten, schränkte Ulrich ein. Deshalb müssten Investoren auch «kalkulierbare Ausstiegsszenarien» entwickeln. Finanzinvestoren seien jedoch für Bio-Unternehmen interessant, denn neben der Stärkung des Eigenkapitals, Expansion und Akquisitionen gewinne auch das Thema Nachfolgeregelung in der Branche eine immer größere Bedeutung.
Noch ist die Bio-Branche in Deutschland größtenteils durch Kleinbetriebe und mittelständische Unternehmen geprägt, bei denen das Kapital in den Händen geschäftsführender Gesellschafter oder von Familien liegt. «Dieses Bild spiegelt sich in Europa nur zum Teil wider», sagte Peter Blom, Vorstands-vorsitzender der niederländischen Triodos Bank. In den vergangenen Jahren seien einige Bio-Lebensmittelhersteller und -händler europa- und weltweit an die Börse gegangen oder an Konzerne außerhalb der Branche verkauft worden.
Als aktuelles Beispiel für den Einstieg von Private Equity wurde die 20-prozentige Beteiligung der deutschen GLS Bank (Bochum) und der Triodos Bank an der ägyptischen Sekem Group angeführt, die auf der BioFach vertraglich beschlossen wurde. Das ägyptische Unternehmen ist auf biologische Lebensmittel und Phytopharmaka spezialisiert. (dpa)