Wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) in Berlin mit Verweis auf aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) mitteilte, wurden von Januar bis Juni dieses Jahres rund 1,29 Mio. t
Biodiesel ins Ausland geliefert; das waren 200.000 t oder 18,3 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
Unter den Empfängerländern dominierten erneut die Niederlande mit einem Zuwachs um 17,1 % auf 521.000 t, gefolgt von Belgien mit einem Plus von sogar 195,7 % auf 346.000 t und Polen mit einem Anstieg um 4,3 % auf 122.000 t. Auf dem vierten Platz rangierten die USA mit 91.000 t Biodiesel und waren damit der wichtigste Abnehmer unter den Nicht-EU-Ländern.
Die deutschen Biodieseleinfuhren erhöhten sich im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar um 324.000 t oder 75 % auf 756.000 t. Wichtigster Lieferant waren ebenfalls die Niederlande mit einem Zuwachs um 208.000 t auf 364.000 t. Auf den Rängen zwei und drei folgten Belgien mit einem Zuwachs um 91.000 t auf 170.000 t Biodiesel und Malaysia mit einem Rückgang um 11.000 t auf 54.000 t. Unter dem Strich verringerte sich der bundesdeutsche Handelsüberschuss bei Biodiesel um 122.000 t auf insgesamt 538.000 t.
Die
UFOP gab zu bedenken, dass mit dem Export von Biodiesel Potential für den
Klimaschutz im Verkehr „ausgeführt“ werde. Mit diesen Mengen könnte die vom Klimarat der Bundesregierung kürzlich festgestellte Lücke im eigenen Land eigentlich geschlossen werden. Unterdessen sei das
Bundesumweltministerium nicht in der Lage, sofortwirksame Maßnahmen vorzuschlagen; das Tempolimit reiche bei weitem nicht aus.
Außerdem werde der Ausstoß von Treibhausgasen mit der Förderung der E-Mobilität und von Wärmepumpen lediglich auf den Energiesektor verlagert, zumal versorgungsbedingt weitere Kohlekraftwerke wieder in
Betrieb genommen werden müssten. Verlierer sei am Ende der Klimaschutz, so die Kritik der Förderunion.