Aber auch Blockbutter wird immer teurer. Die amtliche Notierung für die lose Ware im 25-kg-Block wurde am Mittwoch (17.3.) von der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten am unteren Spannenende um 15 Cent auf 4,15 Euro/kg und am oberen Ende um 5 Cent auf 4,25 Euro/kg angehoben.
Das Spannenmittel von 4,20 Euro/kg bedeutet seit Jahresbeginn einen Anstieg um 87,5 Cent/kg oder 26,3 % und ist das höchste Niveau seit Ende Februar 2019. Auch Päckchenbutter war dem Verband der
Milcherzeuger Bayern (
VMB) zufolge im Ostergeschäft des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) rege gefragt; aufgrund der Kontraktbindung setzte die Kemptener Börse jedoch nur den oberen Notierungswert um 5 Cent auf 4,05 Euro/kg herauf.
Die Absatzmöglichkeiten für Käse wurden von Analysten ebenfalls als gut beschrieben, zumal nicht nur der
LEH, sondern zuletzt auch der Großhandel wieder mehr Ware orderte und auch größere Mengen an Schnittkäse in den Export gingen. Allerdings gelang es den Herstellern hier nur bedingt, höhere Verkaufspreise durchzusetzen.
Die amtliche Notierung in Hannover für Gouda und Edamer als Brotware legte lediglich um 5 Cent auf 3,10 Euro/kg bis 3,35 Euro/kg zu; die Blockware blieb gänzlich unverändert. Im Hartkäsesegment wurde nur der obere Spannenwert für Rohmilchemmentaler in Kempten angehoben, das allerdings recht deutlich um 1,50 Euro auf 7,50 Euro/kg.
Milchpulver wird teurer
Am Milchpulvermarkt hielten Mitte März die festen Markttendenzen an.
Magermilchpulver wurde bei kleinem freien Angebot laut Zentraler
Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) stetig nachgefragt. Die Verkäufer von lebensmitteltauglicher Ware nutzen das der Kemptener Börse zufolge für Preisaufschläge von durchschnittlich 5 Cent und erlösten für das Kilogramm zwischen 2,45 Euro und 2,55 Euro.
Die Futtermittelware verteuerte sich im Mittel um 2 Cent auf 2,36 Euro/kg bis 2,39 Euro/kg. Nach Angaben der ZMB setzte sich die belebte Nachfrage für Vollmilchpulver der Kunden im
EU-Binnenmarkt sowie am globalen Markt diese Woche fort. Da sich die
Rohmilch über andere Produkte besser verwerten lasse und das
Preisniveau der Wettbewerber am
Weltmarkt hoch sei, hätten die Hersteller Aufschläge gefordert und auch durchgesetzt.
Den Erhebungen der Kemptener Börse zufolge stieg der Mindestverkaufspreis für Vollmichpulver um durchschnittlich 5 Cent auf 3,15 Euro/kg; beim Maximumpreis ging es sogar um 13 Cent auf 3,30 Euro/kg nach oben. Mehr Geld mussten die Käufer zuletzt auch für Molkenpulver bezahlen. Bei guter Nachfrage stiegen die Preise für die lebensmitteltaugliche Ware um 2 Cent auf 0,99 Euro/kg bis 1,06 Euro/kg. Das Kilogramm Futtermittelware verzeichnete im Mittel einen Zuschlag von 2,5 Cent auf 0,98 Euro bis 1,00 Euro.
GDT-Index im Minus
Am Weltmarkt bekam unterdessen der seit Ende vergangenen Jahres anhaltende Preisanstieg einen Dämpfer, zumindest bei einigen Standardmilcherzeugnissen. An der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) gab der zusammenfassende
Preisindex der diesmal sechs gehandelten Produkte am Dienstag (16.3) gegenüber der Auktion von Anfang März um 3,8 % nach. Das war der erste Rückgang seit Mitte November 2020; das von der Corona-Krise beeinflusste Vorjahresniveau wurde jedoch um 39,4 % übertroffen.
Für den Rückgang des Gesamtindex war vor allem Vollmilchpulver verantwortlich, dessen Wert in der jüngsten GDT-Versteigerung im Vergleich zur Handelsrunde von Anfang März im Mittel aller Kontrakte und Lieferzeiten um 6,2 % auf 4.083 $/t (3.408 Euro) sank. Das war allerdings immer noch das zweithöchste Niveau seit mehr als fünf Jahren.
Auch bei Butter setzte sich die seit Mitte September 2020 ununterbrochen anhaltende Preishausse nicht mehr fort. Das Fetterzeugnis wurde im
Schnitt für 5.659 $/t (4.747 Euro) gehandelt; das waren 2,8 % weniger als zwei Wochen zuvor. Knapp behaupten konnte sich der Preis für Cheddarkäse mit 4.250 $/t (3.565 Euro).
Magermilchpulver blieb hingegen im preislichen Aufwärtstrend und erlöste mit 3.350 $ (2.810 Euro) je Tonne 0,7 % mehr Geld. Zudem verzeichnete wasserfreies
Milchfett bei der aktuellen GDT-Auktion einen Preisaufschlag von durchschnittlich 3,7 %; bei
Laktose waren es sogar 8,6 %.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8389 Euro