Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
21.03.2021 | 05:12 | Milchverarbeitung 

Blockbutternotierung erklimmt Zweijahreshoch

Bonn - Am Markt für Milchfett müssen die Käufer Mitte März bei eher knappem Angebot und guter Nachfrage hohe Preise bezahlen, beispielsweise für Industrierahm.

Buttermarkt 2021
Fettmarkt bleibt fest gestimmt - Blockbutternotierung in Kempten auf den höchsten Stand seit Februar 2019 angehoben - Päckchenbutter hinkt hinterher - Gute Käsenachfrage führt dagegen kaum zu höheren Verkaufspreisen - Milchpulver bei eher geringem Angebot national und international gut gefragt - Preisindex an der Global Dairy Trade erstmals seit November 2020 rückläufig - Rekordpreis für Vollmilchpulver konnte nicht gehalten werden. (c) proplanta
Aber auch Blockbutter wird immer teurer. Die amtliche Notierung für die lose Ware im 25-kg-Block wurde am Mittwoch (17.3.) von der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten am unteren Spannenende um 15 Cent auf 4,15 Euro/kg und am oberen Ende um 5 Cent auf 4,25 Euro/kg angehoben.

Das Spannenmittel von 4,20 Euro/kg bedeutet seit Jahresbeginn einen Anstieg um 87,5 Cent/kg oder 26,3 % und ist das höchste Niveau seit Ende Februar 2019. Auch Päckchenbutter war dem Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) zufolge im Ostergeschäft des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) rege gefragt; aufgrund der Kontraktbindung setzte die Kemptener Börse jedoch nur den oberen Notierungswert um 5 Cent auf 4,05 Euro/kg herauf.

Die Absatzmöglichkeiten für Käse wurden von Analysten ebenfalls als gut beschrieben, zumal nicht nur der LEH, sondern zuletzt auch der Großhandel wieder mehr Ware orderte und auch größere Mengen an Schnittkäse in den Export gingen. Allerdings gelang es den Herstellern hier nur bedingt, höhere Verkaufspreise durchzusetzen.

Die amtliche Notierung in Hannover für Gouda und Edamer als Brotware legte lediglich um 5 Cent auf 3,10 Euro/kg bis 3,35 Euro/kg zu; die Blockware blieb gänzlich unverändert. Im Hartkäsesegment wurde nur der obere Spannenwert für Rohmilchemmentaler in Kempten angehoben, das allerdings recht deutlich um 1,50 Euro auf 7,50 Euro/kg.

Milchpulver wird teurer



Am Milchpulvermarkt hielten Mitte März die festen Markttendenzen an. Magermilchpulver wurde bei kleinem freien Angebot laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) stetig nachgefragt. Die Verkäufer von lebensmitteltauglicher Ware nutzen das der Kemptener Börse zufolge für Preisaufschläge von durchschnittlich 5 Cent und erlösten für das Kilogramm zwischen 2,45 Euro und 2,55 Euro.

Die Futtermittelware verteuerte sich im Mittel um 2 Cent auf 2,36 Euro/kg bis 2,39 Euro/kg. Nach Angaben der ZMB setzte sich die belebte Nachfrage für Vollmilchpulver der Kunden im EU-Binnenmarkt sowie am globalen Markt diese Woche fort. Da sich die Rohmilch über andere Produkte besser verwerten lasse und das Preisniveau der Wettbewerber am Weltmarkt hoch sei, hätten die Hersteller Aufschläge gefordert und auch durchgesetzt.

Den Erhebungen der Kemptener Börse zufolge stieg der Mindestverkaufspreis für Vollmichpulver um durchschnittlich 5 Cent auf 3,15 Euro/kg; beim Maximumpreis ging es sogar um 13 Cent auf 3,30 Euro/kg nach oben. Mehr Geld mussten die Käufer zuletzt auch für Molkenpulver bezahlen. Bei guter Nachfrage stiegen die Preise für die lebensmitteltaugliche Ware um 2 Cent auf 0,99 Euro/kg bis 1,06 Euro/kg. Das Kilogramm Futtermittelware verzeichnete im Mittel einen Zuschlag von 2,5 Cent auf 0,98 Euro bis 1,00 Euro.

GDT-Index im Minus



Am Weltmarkt bekam unterdessen der seit Ende vergangenen Jahres anhaltende Preisanstieg einen Dämpfer, zumindest bei einigen Standardmilcherzeugnissen. An der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) gab der zusammenfassende Preisindex der diesmal sechs gehandelten Produkte am Dienstag (16.3) gegenüber der Auktion von Anfang März um 3,8 % nach. Das war der erste Rückgang seit Mitte November 2020; das von der Corona-Krise beeinflusste Vorjahresniveau wurde jedoch um 39,4 % übertroffen.

Für den Rückgang des Gesamtindex war vor allem Vollmilchpulver verantwortlich, dessen Wert in der jüngsten GDT-Versteigerung im Vergleich zur Handelsrunde von Anfang März im Mittel aller Kontrakte und Lieferzeiten um 6,2 % auf 4.083 $/t (3.408 Euro) sank. Das war allerdings immer noch das zweithöchste Niveau seit mehr als fünf Jahren.

Auch bei Butter setzte sich die seit Mitte September 2020 ununterbrochen anhaltende Preishausse nicht mehr fort. Das Fetterzeugnis wurde im Schnitt für 5.659 $/t (4.747 Euro) gehandelt; das waren 2,8 % weniger als zwei Wochen zuvor. Knapp behaupten konnte sich der Preis für Cheddarkäse mit 4.250 $/t (3.565 Euro).

Magermilchpulver blieb hingegen im preislichen Aufwärtstrend und erlöste mit 3.350 $ (2.810 Euro) je Tonne 0,7 % mehr Geld. Zudem verzeichnete wasserfreies Milchfett bei der aktuellen GDT-Auktion einen Preisaufschlag von durchschnittlich 3,7 %; bei Laktose waren es sogar 8,6 %.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8389 Euro
Großhandelspreise für Milchprodukte in DeutschlandBild vergrößern
Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ausgeglichene Verhältnisse am Milchmarkt

 Blockbutter wird teurer

 Konsum von Milch, Käse und Butter rückläufig

 Magermilchpulver tendiert schwächer

 Milchanlieferungen über Vorjahreslinie

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken