Die eigene Scholle mit einem Häuschen darauf scheint in Brandenburg immer beliebter zu werden. Der jüngste Grundstücksmarktbericht liefert den Beweis. Besonders rund um die Bundeshauptstadt wird es teilweise schon eng. (c) proplanta
Zuletzt seien 1996 rund 7 Milliarden Euro umgesetzt worden, sagte Innenstaatssekretär Klaus Kandt am Dienstag bei der Vorlage des Grundstücksmarktberichtes für 2019.
Die Zahl der Kaufverträge ging nach den Angaben zufolge im Jahresvergleich zurück, ebenso die Größe der Flächen. Rund 33.000 Hektar wurden veräußert - etwa sieben Prozent weniger als im Vorjahr; 34.252 Kaufverträge wurden unterschrieben, nach 34.643 im Jahr 2018.
Immer stärker seien auch Immobilien in der sogenannte zweiten Reihe gefragt, weil es weniger Angebote im Berliner Umland gebe, sagte Jürgen Kuse, Vorsitzender des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte. Davon profitierten Städte und Gemeinden mit guter Anbindung an den Regionalverkehr. Alternativen seien etwa Brandenburg an der Havel oder Eberswalde (Barnim).
Der Durchschnittspreis lag bei 110 Euro pro Quadratmeter. Spitzenreiter bleibt die Gemeinde Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) mit 737 Euro je Quadratmeter Bauland für ein Einfamilienhaus (2018: 680 Euro). An zweiter Stelle stand Glienicke/Nordbahn (Oberhavel) im Norden Berlins mit 446 Euro (2018: 375 Euro) und Potsdam mit 387 Euro (2018: 376 Euro).
In dörflichen Lagen werden dagegen teilweise nur weniger als zehn Euro je Quadratmeter aufgerufen. Freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser kosteten mit 835.000 Euro durchschnittlich am meisten in Kleinmachnow (2018: 700.000 Euro); in Glienicke/Nordbahn waren es 592.500 Euro (2018: 377.000 Euro) und in Potsdam 579.000 Euro (2018: 427.000 Euro). Im Landesdurchschnitt wechselten freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser für 245.000 Euro (2018: 200.000 Euro) den Besitzer.
Der Grundstücksmarktbericht zeige, dass durch kluge Wohnungsbaupolitik ausreichend bezahlbaren Wohnraum in der Hauptstadtregion geschaffen werden müsse, sagte Nicole Walter-Mundt, infrastrukturpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Brandenburger Landtag. Die Attraktivität für das Wohnen auch in den ländlichen Regionen müsse zudem mit einer leistungsstarken Verkehrsinfrastruktur und schneller Anbindung an die Hauptstadt gesteigert werden.
Preishöhungen um etwa fünf Prozent gab es auch bei Agrarland. Für einen Quadratmeter mussten 1,06 Euro gezahlt werden, nachdem der Preis im Jahr zuvor erstmals seit mehr als zehn Jahren leicht auf einen Euro gesunken war. Rund 5.500 Kaufverträge wurden in diesem Bereich wie etwa 2018 unterzeichnet. Die Fläche ging um vier Prozent auf rund 26.500 Hektar zurück, der Erlös sank auf 2,5 Milliarden Euro.
Preise für landwirtschaftliche Grundstücke in Deutschland