Brasilien exportiert nach atypischem BSE-Fall wieder Rindfleisch nach China
Peking - Brasilien darf wieder Rindfleisch nach China liefern. Das hat der brasilianische Landwirtschaftsminister Carlos Fávaro am Donnerstag (23.3.) in Peking nach einem Treffen mit dem Verwaltungschef des chinesischen Zolls, Yu Jianhua, mitgeteilt.
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Die Lieferungen waren seit dem 23. Februar ausgesetzt gewesen, nachdem in einem Betrieb mit insgesamt 160 Tieren in Zentralbrasilien ein Fall von Boviner Spongiformer Enzephalopathie (BSE) bestätigt worden war.
Brasilien hatte das Geschäft entsprechend dem Gesundheitsprotokoll, das zwischen China und dem südamerikanischen Land vereinbart ist, von sich aus gestoppt (AgE 9/23, Global + International 3). Nach der Feststellung der Weltorganisation für Tiergesundheit (OMSA), dass es sich bei dem Fall um den atypischen Typ H gehandelt hatte, lag die Entscheidung über die Wiederaufnahme der Geschäfte ab Anfang März bei China.
Dessen Zollverwaltung stellte nun fest, dass Brasiliens BSE-Vorbeugung und -kontrolle den Anforderungen Chinas entspreche und Lieferungen daher wieder möglich seien. Keine neuen Informationen gab es nach dem Treffen von Fávaro und Yu zur Frage, ob das 2015 unterzeichnete Gesundheitsprotokoll zwischen den beiden Ländern abgeändert werden soll.
Brasiliens Staatsregierung hatte kürzlich angekündigt, sich dafür einsetzen zu wollen. Hintergrund sind Forderungen der brasilianischen Rindfleischexporteure, die für den Fall des Auftretens einer atypischen BSE ein vereinfachtes Verfahren fordern. Die atypische BSE sei weder für Menschen noch für den Rinderbestand gefährlich. Embargos, die für beide Länder zu Handelsverlusten führten, seien daher unnötig.
China ist mit Abstand der wichtigste Importeur von Rindfleisch aus Brasilien. Von den 2,3 Mio. t, die das südamerikanische Land 2022 gemäß den Zahlen der Vereinigung der brasilianischen Rindfleischexporteure (ABIEC) ins Ausland verkaufte, gingen allein 1,2 Mio. t in die Volksrepublik.