So habe man etwa den «notwendigen Konsens» erreicht, um den gemeinsamen Zolltarif für Güter aus Drittstaaten um zehn Prozent zu senken, wie aus einer gemeinsamen Erklärung nach dem Treffen des argentinischen Außenministers Santiago Cafiero mit Brasiliens Außenminister Carlos França in Brasília am Freitag (Ortszeit) hervorging.
Brasilien hatte den
Einfuhrzoll noch im Juli weiter senken wollen, Argentinien war gegen die Maßnahme. Die Situation in dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis ist zuletzt überhaupt ziemlich festgefahren gewesen. Die linke Regierung Argentiniens will die heimische Wirtschaft vor der internationalen Konkurrenz schützen, während die rechten Regierungen in Brasilien und Uruguay Handelshemmnisse abbauen wollen. Uruguay trieb deshalb im Alleingang Verhandlungen mit China über ein Handelsabkommen voran, was die Spannungen weiter verschärfte.
Auch das
Freihandelsabkommen zwischen Mercosur und der Europäischen Union liegt derzeit auf Eis. Nach jahrelangen Verhandlungen hatten sich die Unterhändler 2019 auf das Abkommen geeinigt. Der Vertrag würde die größte
Freihandelszone der Welt mit rund 780 Millionen Menschen schaffen. Die Ratifizierung ist allerdings ins Stocken geraten. In Europa wird unter anderem kritisiert, dass der Vertrag keine Sanktionsmechanismen beispielsweise gegen die massive Abholzung des Regenwalds im Amazonasgebiet vorsieht.