Wie der Getreidepräsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), Herrmann Greif, am Freitag (19.8.) in München berichtete, hat die
Braugerste vor allem im Norden des Freistaats sehr unter der Trockenheit im Frühsommer gelitten und erreicht nicht immer die erforderliche Brauqualität.
Die Trockenheit habe oft zu einer schnellen Abreife und teilweise zu
Schmachtkorn geführt, erklärte Greif. Den durchschnittlichen Braugerstenertrag schätzt der BBV auf Basis einer Ernteumfrage auf 53 dt/ha; die mittlere Druschmenge an
Wintergerste veranschlagt er auf 71 dt. Im Vorjahr waren - bezogen auf die Gerste - insgesamt in Bayern im Mittel 63,4 dt/ha geerntet worden.
Geringfügig besser als der für 2021 von amtlicher Seite geschätzte Ertrag fiel das diesjährige Ergebnis gemäß der Ernteumfrage des Verbandes beim Winterweizen mit 72 dt/ha aus; 2020 waren im Landesmittel allerdings 81 dt Winterweizen pro Hektar geerntet worden. An Raps konnte laut Greif in diesem Jahr - bezogen auf ganz Bayern - beinahe eine durchschnittliche
Erntemenge erzielt werden, wobei auch hier die regionalen Unterschiede groß waren.
Die Ölgehalte seien weitgehend positiv, und die Saat habe sehr trocken geerntet werden können. Problematisch werde die Trockenheit jetzt nach der Rapsaussaat. Wenn es nicht bald regne, dürften viele Körner nicht keimen, so der BBV-Getreidepräsident. Mit voller Härte hat nach seinen Worten die Trockenheit beim Mais und Grünland zugeschlagen.
Die ersten Ergebnisse der
Silomaisernte seien teilweise erschütternd, und nur der erste
Schnitt auf Grünland, Weiden und
Wiesen sei bayernweit zufriedenstellend gewesen, so Greif. Weitere Schnitte seien vor allem in Nordbayern ausgefallen. Für viele
Tierhalter werde das zu ernsten Problemen bei der Futterversorgung führen.