Zahlreiche Brauereien hätten für 2023 bereits Preiserhöhungen angekündigt. Der DBB verwies auf eine aktuelle Analyse, nach der sich neben den Kosten für Gas und Strom zuletzt vor allem das Braumalz sowie Verpackungsmaterialien drastisch verteuert haben.
Kohlensäure, deren Preis sich zwischenzeitlich nahezu verdoppelt habe, sei im vergangenen Jahr sogar zeitweise überhaupt nicht mehr auf dem Markt verfügbar gewesen. Daraufhin hätten einzelne Betriebe der Getränkeindustrie die Produktion stoppen müssen, so der DBB. Hier habe sich die Lage aber mittlerweile deutlich entspannt. „Die Inflation setzt die Wirtschaft unter hohen Druck. Wir müssen damit rechnen, dass die Kosten 2023 auf hohem Niveau bleiben und teilweise weiter steigen“, erklärte DBB-Hauptgeschäftsführer Holger Eichele.
Der anhaltend hohe Kostendruck sei neben der Aufrechterhaltung einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung die größte Herausforderung für die Brauwirtschaft im neuen Jahr. Laut Eichele belasten vor allem stark steigende Kosten für Rohstoffe und Vorprodukte sowie Personal und Logistik die Unternehmen. Dies werde sich auch auf die Preise auswirken, so der Hauptgeschäftsführer. Im Zeitraum Januar bis November 2022 konnten die Betriebe der deutschen Brauwirtschaft nach Angaben von Eichele insgesamt 81,2 Mio. hl Bier - ohne alkoholfreie Sorten - absetzen; gegenüber dem krisenbehafteten Vorjahreszeitraum sei das ein Plus von 3,2 %.
Dies sei aber nur auf den ersten Blick ein positives Signal, denn im Vor-Corona-Jahr 2019 habe der Bierabsatz in den ersten elf Monaten noch bei 85,2 Mio. hl gelegen. Nach Einschätzung des DBB hat sich die Braubranche in den vergangenen Jahren dennoch als äußerst widerstandsfähig erwiesen und sich in den Krisen insgesamt erfolgreich behaupten können. „Viele Brauereien konnten die Erfahrungen aus der Corona-Krise nutzen, auch wenn die Dimensionen heute ungleich größer sind“, stellte Eichele fest.
Seit nunmehr fast drei Jahren arbeite die Brauwirtschaft in einem permanenten Krisenmodus, geprägt von Kostensteigerungen und unerwarteten Engpässen in den Lieferketten. Der Ukraine-Krieg habe die Probleme nochmals verschärft, doch heute sei die Branche deutlich resilienter als früher.
AgE