Freitag, 24.03.2023 | 10:58:15
Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
29.01.2023 | 05:09 | Kostendruck 

Brauwirtschaft erwartet äußerst schwieriges Geschäftsjahr

Berlin - Deutschlands Brauereien erwarten ein äußerst schwieriges Geschäftsjahr 2023. Die Brauwirtschaft sehe sich mit massiven Kostensteigerungen konfrontiert, berichtete der Deutsche Brauer-Bund (DBB) am Dienstag (24.1.) in Berlin.

Brauerei
(c) proplanta
Zahlreiche Brauereien hätten für 2023 bereits Preiserhöhungen angekündigt. Der DBB verwies auf eine aktuelle Analyse, nach der sich neben den Kosten für Gas und Strom zuletzt vor allem das Braumalz sowie Verpackungsmaterialien drastisch verteuert haben.

Kohlensäure, deren Preis sich zwischenzeitlich nahezu verdoppelt habe, sei im vergangenen Jahr sogar zeitweise überhaupt nicht mehr auf dem Markt verfügbar gewesen. Daraufhin hätten einzelne Betriebe der Getränkeindustrie die Produktion stoppen müssen, so der DBB. Hier habe sich die Lage aber mittlerweile deutlich entspannt. „Die Inflation setzt die Wirtschaft unter hohen Druck. Wir müssen damit rechnen, dass die Kosten 2023 auf hohem Niveau bleiben und teilweise weiter steigen“, erklärte DBB-Hauptgeschäftsführer Holger Eichele.

Der anhaltend hohe Kostendruck sei neben der Aufrechterhaltung einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung die größte Herausforderung für die Brauwirtschaft im neuen Jahr. Laut Eichele belasten vor allem stark steigende Kosten für Rohstoffe und Vorprodukte sowie Personal und Logistik die Unternehmen. Dies werde sich auch auf die Preise auswirken, so der Hauptgeschäftsführer. Im Zeitraum Januar bis November 2022 konnten die Betriebe der deutschen Brauwirtschaft nach Angaben von Eichele insgesamt 81,2 Mio. hl Bier - ohne alkoholfreie Sorten - absetzen; gegenüber dem krisenbehafteten Vorjahreszeitraum sei das ein Plus von 3,2 %.

Dies sei aber nur auf den ersten Blick ein positives Signal, denn im Vor-Corona-Jahr 2019 habe der Bierabsatz in den ersten elf Monaten noch bei 85,2 Mio. hl gelegen. Nach Einschätzung des DBB hat sich die Braubranche in den vergangenen Jahren dennoch als äußerst widerstandsfähig erwiesen und sich in den Krisen insgesamt erfolgreich behaupten können. „Viele Brauereien konnten die Erfahrungen aus der Corona-Krise nutzen, auch wenn die Dimensionen heute ungleich größer sind“, stellte Eichele fest.

Seit nunmehr fast drei Jahren arbeite die Brauwirtschaft in einem permanenten Krisenmodus, geprägt von Kostensteigerungen und unerwarteten Engpässen in den Lieferketten. Der Ukraine-Krieg habe die Probleme nochmals verschärft, doch heute sei die Branche deutlich resilienter als früher.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Corona-Pandemie sorgt für Dämpfer bei den deutschen Brauereien

 Molkereien weiter unter hohem Kostendruck

 Steigende Preise: Wird deshalb weniger Bier getrunken?

 Warnstreiks bei Brauereien bremsen Bierproduktion

 Bayerische Brauereien planen Preiserhöhungen

  Kommentierte Artikel

 UN warnen vor Wasserkrise - Zehn Prozent der Menschen bedroht

 Klima-Experten warnen: Wir kommen raus aus der Komfortzone

 Matif-Agrarfutures rutschen weiter ab

 Was der Weltklimarat in Sachen Erderwärmung herausgefunden hat

 Mercosur: Werden Bauern-Interessen ausreichend berücksichtigt?

 Wie realistisch sind Habecks Heizungspläne?

 Loxosceles - Gefährliche Einsiedlerspinne bald auch in Deutschland heimisch?

 Agrarstudie belegt höhere Profite bei regenerativer Landwirtschaft

 Lebensmittelpreise steigen massiv - Arme Menschen massiv bedroht

 Fischer planen Protest gegen Verbot von Grundschleppnetzen