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17.12.2010 | 15:47 | 125 Jahre DLG  

Bundeskanzlerin Angela Merkel: Fortschritt einzige Antwort auf die globalen Herausforderungen der Agrar- und Ernährungswirtschaft

Frankfurt/Main - Mit einem Festakt im Deutschen Historischen Museum in Berlin beging die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.) am 15. Dezember 2010 ihr 125-jähriges Jubiläum.

Angela Merkel und Carl-Albrecht Bartmer
(c) dlg
Vor rund 450 Gästen aus der Land- und Ernährungswirtschaft, Wissenschaft und Politik erklärte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in ihrer Festansprache, dass der Fortschritt die einzige Antwort auf die globalen Herausforderungen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft darstellt. Sie forderte zu mehr Aufgeschlossenheit gegenüber Innovationen auf. Es gelte, so die Bundeskanzlerin, die Ressourceneffizienz zu steigern. Dabei spielten die Agrarforschung und die technologischen Entwicklungen sowie der verantwortungsvolle Umgang mit Innovationen eine zentrale Rolle. Vor diesem Hintergrund komme dem Wirken der DLG eine Vorbildfunktion zu.

„Politisch ungebunden, wirtschaftlich selbstständig und am rationalen Dialog orientiert ist es der DLG in den vergangenen 125 Jahren gelungen, die Land- und Ernährungswirtschaft zu fördern und Impulse für den Fortschritt zu geben“, sagte DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer in seiner Ansprache. Er betonte, dass von Beginn an der Dreiklang Freiheit, Verantwortung und Unabhängigkeit den Nährboden für das Wirken der DLG gebildet habe.

„Der gleichberechtigte, sachorientierte Diskurs am runden Tisch, an dem Praxis und Wissenschaft gemeinsam Lösungen für die Schlüsselthemen der Agrar- und Ernährungswirtschaft erarbeiten, ist das Markenzeichen der DLG,“ so der DLG-Präsident.

Bartmer bezeichnete das 21. Jahrhundert als ein möglicherweise „biologisches Jahrhundert“, in dem die Agrar- und Ernährungswirtschaft zum Schlüsselsektor werden könne. Bevölkerungswachstum, Konsumtrends und Urbanisierung lassen seiner Meinung nach eine Steigerung der Nachfrage nach Agrarprodukten erkennen, „die in der Geschichte ohne Beispiel ist“. Für ihn sind Lebensmittel essenziell für das friedliche Miteinander der Weltgemeinschaft und die Biomasse eine energetische und stoffliche Alternative.

Die Agrar- und Ernährungsbranche werde nicht das Glück in einer idealisierten Vergangenheit suchen. Sie werde aufbauend auf die Tradition einer aufgeklärten Gesellschaft mit Vernunft Zukunft gestalten, in einem Raum, für den nationale und europäische Dimensionen des Denkens und Handelns zu klein bemessen sind. Wissen sei nicht nur unser bedeutendster Standortfaktor, es werde in den nächsten Jahren ein zunehmend internationalisiertes Gut. „Für diesen Wandel werden wir auch um öffentliche Akzeptanz werben müssen“, erklärte der DLG-Präsident. „Das gilt für alle Formen moderner Technologien, auch und besonders im Umgang mit der Kulturlandschaft oder tiergerechten Haltungsverfahren. Wir werden den Dialog führen und dabei intellektuelle Redlichkeit einfordern. Emotionale Betroffenheit allein würde diesem Anspruch nicht gerecht.“

Im Rahmen des Festakts wurde erstmalig der „Große internationale DLG-Förderpreis für wissenschaftliche Leistungen“ verliehen, den die DLG im Jubiläumsjahr gestiftet hat. Der Preis ging an Prof. Matin Qaim, Leiter des Arbeitsgebiets Welternährungswirtschaft und Rurale Entwicklung an der Georg-August-Universität Göttingen, für seine bedeutenden Forschungen zu Fragen der Welternährungssicherung und zu ökonomischen und sozialen Aspekten neuer Technologien in der Landwirtschaft.

Die DLG wurde am 11. Dezember 1885 durch den Ingenieur und Schriftsteller Max Eyth gegründet. Heute ist sie mit über 23.000 Mitgliedern eine führende Fachorganisation der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Ihr Ziel ist der Transfer von wissenschaftlichem und technischem Fortschritt sowie unternehmerischem Know-how in die land- und ernährungswirtschaftliche Praxis. (DLG)
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