„Die Krise auf dem
Milchmarkt spitzt sich immer weiter zu und die Bundesregierung spielt nur den Zuschauer am Rande“, so der Vorsitzende des BDM, Romuald Schaber. „Es ist eine Enttäuschung für die deutschen
Milchviehhalter, dass sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel, als auch der Vize-Kanzler Frank-Walter
Steinmeier ihre Versprechen nicht einhalten.“ Beide hatten immer wieder Unterstützung zugesagt, jedoch nationale Möglichkeiten zur Bekämpfung der Krise nie eingeleitet.
„Anstatt das Kernproblem des Milchmarktes, die zu hohe Milchmenge, anzugehen, hat die Bundesregierung in den vergangen Monaten Millionen Euro verschwendet, ohne einen sichtbaren Effekt zu erzielen“, so Schaber weiter. Innerhalb des vergangenen Jahres mussten laut Statistischem Bundesamt allein 3.500 Höfe aufgrund des niedrigen Milchpreises ihren Betrieb einstellen. Doch das ist für den
BDM erst die Spitze des Eisberges. Immer mehr Betriebe melden, dass sie beim aktuellen Milchpreis kaum mehr durchhalten können. „Unsere Milchhöfe rettet man nicht mit Finanzspritzen und guten Worten, sondern nur durch einen fairen Milchpreis – und diesen bekommen wir nur, wenn wir endlich die Milchmenge reduzieren. Den Rahmen dafür zu schaffen, ist die Aufgabe der gesamten Bundesregierung – also auch die Aufgabe von Merkel und Steinmeier. Es ist Zeit, Taten sprechen zu lassen.“
Auch verkenne die Politik die Bedeutung der Milchviehhaltung für Deutschland. Die Krise sei nicht nur ein Problem für die Landwirtschaft, sondern habe verheerende Auswirkungen auf viele Bereiche des Lebens in Deutschland. Welche drastischen Konsequenzen die Milchpreiskrise auch auf andere Bereiche der Gesellschaft hat, wird ein neues Bündnis aus Landwirtschaft, Umwelt- und Tierschutz und Entwicklungspolitik auf einer Pressekonferenz am 4. September 2009 in Berlin erläutern. (bdm)