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11.09.2022 | 07:47 | Milchprodukte 

Butternotierungen gestiegen

Bonn - Bei den jüngsten Kontraktverhandlungen zwischen Herstellern und dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) haben die Molkereien offenbar etwas höhere Abgabepreise für abgepackte Butter durchsetzen können.

Milchmarkt
Hersteller setzen bei Kontraktverhandlungen offenbar etwas höhere Abgabepreise für Butter durch - Notierung für Päckchenware in Kempten angehoben - Auch Preise für Blockbutter steigen - Käsemarkt stabil - Hohe Energiekosten belasten Pulvermarkt - An der GDT legen die Preise für Milchprodukte erstmals seit längerem wieder zu. (c) proplanta
Zumindest ist die amtliche Notierung für die Päckchenware an der Süddeutschen Butter-und Käsebörse in Kempten am Mittwoch (7.9.) im Spannenmittel um 11 Cent auf 7,44 Euro/kg bis 7,62 Euro/kg angehoben worden.

Die Nachfrage wurde dabei als normal für die Jahreszeit eingestuft. Laut der Börse kaufen die Verbraucher in Inflationszeiten mehr günstige Preiseinstiegsware und greifen teilweise auch vermehrt zur Margarine. Blockbutter wurde den Kemptener Experten zufolge nach den Sommerferien besser von den Verarbeitern für das Herbst- und Wintergeschäft nachgefragt.

Die Notierung für den 25 kg-Block stieg diese Woche im Spannenmittel um 10 Cent auf 7,01 Euro/kg bis 7,19 Euro/kg. Bei Schnitt- und Hartkäse blieben die amtlichen Preisfeststellungen dagegen trotz anziehender Nachfrage im Inland unverändert. Berichtet wurde von einem eher knappen Angebot, weshalb die Bestände in den Reifelagern jünger als üblich seien.

Die Preise für Magermilchpulver standen nach kurzem Zwischenhoch zuletzt wieder unter Druck. Laut der Kemptener Börse verringerten sich die Handelspreise für lebensmitteltaugliche Ware im Schnitt um 3 Cent auf 3,68 Euro/kg bis 4,00 Euro/kg, die für Futtermittelqualitäten um 4 Cent auf 3,43 Euro/kg bis 3,48 Euro/kg.

Die steigenden Energiekosten und Rezessionsängste drückten die Marktstimmung bei der weiterverarbeitenden Industrie, berichtete die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB). Bei ruhiger Nachfrage sanken zuletzt zudem die Verkaufspreise von Vollmilchpulver im Schnitt um 4,5 Cent auf 4,95 Euro/kg bis 5,20 Euro/kg. Die Preise für Molkenpulverpulver konnten ihr Vorwochenniveau hingegen halten.

Gegenbewegung am Weltmarkt



Freundlicher sah für viele Standardmilcherzeugnisse zuletzt die Preisentwicklung am Weltmarkt aus. Nachdem an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) die Preise seit März nahezu kontinuierlich gefallen waren und dabei insgesamt mehr als ein Viertel an Wert einbüßten, kam es am Dienstag voriger Woche (6.9.) zu einer Gegenbewegung.

Der gewichtete Index der sechs umgesetzten Standardmilchprodukte konnte gegenüber der Auktion von Mitte August um 4,9 % zulegen. Maßgeblich verantwortlich dafür war der Preisanstieg für das umsatzstärkste Produkt Vollmilchpulver im Mittel aller Kontrakte um 5,1 % auf 3.610 $/t (3.581 Euro).

Gleichzeitig konnten die beiden Anbieter von Magermilchpulver, Fonterra und Arla, für dieses Produkt ein Erlösplus von 1,5 % auf 3.575 $/t (3.546 Euro) verzeichnen. Beide Milchpulversorten in Lebensmittelqualität lagen preislich aber weiter unter dem EU-Niveau, weshalb laut ZMB derzeit Exporte aus der Gemeinschaft auf den Weltmarkt trotz niedrigem Eurokurs schwierig sind.

Käufer kehren zurück



Gefragt war bei der jüngsten GDT-Handelsrunde auch Butter, deren Lieferkontrakte mit durchschnittlich 5.369 $/t (5.326 Euro) gegenüber der vorherigen Auktion 3,3 % mehr erlösten. Der Preis für wasserfreies Milchfett schnellte sogar um 13,8 % auf 5.677 $/t (5.631 Euro) nach oben; moderat war der Anstieg bei Cheddarkäse mit 1,0 % auf 5.046 $/t (5.005 Euro).

„Es ist noch zu früh, um zu sagen, dass sich der Markt gedreht hat“, erklärte der Milchanalyst an Neuseelands Börse NZX, Stuart Davison. Klar sei aber, dass die Käufer an die GDT zurückkehrten und zunehmend auch den erwarteten Mangel des globalen Milchangebotes einkalkulierten und bereit seien, höhere Preise zu bezahlen.

Umrechnungskurs: 1 $ = 1,0081 Euro
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Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland
AgE
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