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14.11.2022 | 12:11 | Chemiebranche 

Chemieindustrie drosselt Produktion wegen hoher Energiepreise

Frankfurt/Main - Die deutsche Chemie- und Pharmabranche drosselt wegen der stark gestiegenen Energiepreise ihre Produktion immer weiter.

Chemieproduktion
(c) Olivier - fotolia.com
Diese sei im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,3 Prozent geschrumpft, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Montag in Frankfurt mit. Die Produktion der Chemie alleine betrachtet (ohne Pharma) ging gar um 14,1 Prozent zurück. Für das Gesamtjahr erwartet der Verband weiterhin, dass die Chemie- und Pharmabranche 5,5 Prozent weniger produziert als 2021.
Für die Chemie alleine wird ein Minus von 8,5 Prozent prognostiziert.

«Der Chemiebranche stehen weitere dunkle Monate bevor», sagte der neue VCI-Präsident Markus Steilemann. Viele Unternehmen befänden sich mit ihrer Produktion in Deutschland bereits heute vor allem wegen der massiv gestiegenen Energiekosten in einer äußerst dramatischen Lage. Besonders der Mittelstand habe erhebliche Probleme, bei auslaufenden Lieferverträgen für Strom oder Gas Anschluss- oder Neuverträge abzuschließen. Bei Wintereinbruch und sinkenden Gasspeicherständen werde sich die Situation weiter verschärfen.

Die Chemie- und Pharmaindustrie mit mehr als 473.000 Beschäftigten ist von der Energiekrise besonders betroffen. Die Branche ist nach früheren Angaben des Verbands mit einem Anteil von 15 Prozent größter deutscher Gasverbraucher, knapp ein Drittel des Industrieverbrauchs entfällt auf sie. Sie braucht Gas als Energiequelle und als Rohstoff zur Weiterverarbeitung - etwa in Kunststoffen, Arzneien oder Düngemitteln.

Der Branche machen auch angespannte Lieferketten sowie die schwächelnde Wirtschaft zu schaffen. Gerade die Chemieindustrie ist als Lieferant etwa für die Auto-, Konsumgüter- und Bauindustrie konjunkturabhängig. Im Vergleich zum Vorquartal ging die Produktion im dritten Quartal in der Chemie- und Pharmabranche um 4,2 Prozent zurück, der Umsatz schrumpfte um 1,6 Prozent auf 63,1 Milliarden Euro. Im Vorjahresvergleich stiegen die Erlöse hingegen aufgrund höherer Preise um 14,7 Prozent.
dpa
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