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30.01.2012 | 14:59 | Agrarwirtschaft 

DBV setzt sich für Warenterminbörsen ein

Berlin - Angesichts volatilerer Agrarmärkte sind die deutschen Bauern und ihre Vermark­tungspartner mehr denn je auf gut funktionierende Warenterminbörsen angewiesen.

Dr. Uwe Steffin, Friedrich Wacker, Stefan Unterlandstättner, Norbert Schindler
Dr. Uwe Steffin, Chefredakteur der Fachzeitschrift „Neue Landwirtschaft“ (Moderator); Friedrich Wacker, Unterabteilungsleiter BMELV; Stefan Unterlandstättner, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Kreditbank (DKB); Norbert Schindler, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes und Präsident des Bauernverbandes Rheinland-Pfalz Süd (v.l.n.r.) (c) dbv
Dies ist ein Ergebnis der Politik-Talkrunde, die der Deutsche Bauernverband (DBV) am 25. Januar mit Experten aus der Politik und dem Bankenbereich unter Moderation von Dr. Uwe Steffin, Chefredakteur der Fachzeitschrift „Neue Landwirtschaft“, auf dem Erlebnisbauernhof der Internationalen Grünen Woche veranstaltete.

Und weiter hieß es: Ge­nauso haben die Marktbeteiligten größtes Interesse, dass sich Finanzmarktkrisen wie in 2008/2009 nicht wiederholen und damit auch die Agrarpreise nach unten ziehen. Dazu sind die internationalen Finanzmärkte ausreichend zu regulieren, ohne dass die Liquidität an den Terminmärkten gefährdet wird. Vor allem durch Transparenz und verantwortungsvolles kaufmännisches Geschäftsgebaren können exzessive Spekulationen erfolgreich eingegrenzt werden.

Friedrich Wacker aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium verwies auf den mittel- und langfristigen Trend weltweit steigender Agrarpreise. Grund dafür seien Fundamentaldaten über die globale Versorgungssituation mit Agrarprodukten. Gleichzeitig verwies Wacker auf die zunehmenden Preisschwankungen auf den Agrarmärkten, die auch durch überzogene Preiserwartungen in beide Richtungen bedingt sein können.

Für Stefan Unterlandstättner, Vorstandsmitglied der Deutschen Kreditbank (DKB), sind die Preisschwankungen auf den internationalen Agrarmärkten Ausdruck der Entwicklung von Angebot und Nachfrage. Wegen der stärker werdenden Preisschwankungen würden sich immer mehr Landwirte über Vorkontrakte bei ihren Marktpartnern preislich absichern. Händler und Genossenschaften würden sich wiederum an den Terminmärkten absichern.

Dieses System könnte allerdings nur dann gut funktionieren, wenn auch an den Terminmärkten die Liquidität durch Finanzinvestoren sichergestellt sei. Wirksamstes Mittel gegen Preisübertreibungen an den Börsen sind für DBV-Vizepräsident Norbert Schindler ein Maximum an Markttransparenz und kaufmännisches verantwortungsvolles Geschäftsgebaren der Börsenteilnehmer.

Vor allem müssen die außerbörslichen Termingeschäfte (over the counter, OTC) transparent gemacht werden. Um „Preisübertreibungen“ erfolgreich zu begegnen, darin waren sich die Teilnehmer der Veranstaltung einig, sei Markttransparenz auf den physischen und ganz besonders auf den Terminmärkten das A und O. (dbv)
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