Betroffen waren sowohl männliche als auch weibliche Tiere. In Zeiten hoher Inflation und nachlassender Kaufkraft sei die Nachfrage für das vergleichsweise teure Rindfleisch zurückgegangen, hieß es bei Marktberichterstattern. Dass die
Jungbullenpreise in dieser Jahreszeit schwächeln, ist indes nicht ungewöhnlich. „Kirschen rot, Rindfleisch tot“, lautet ein alter Händlerspruch.
Für Tiere der Handelsklasse R3 zahlten die EU-Schlachtbetriebe in der Woche zum 5. Juni der Kommission zufolge im
Schnitt 491,46 Euro/100 kg SG; das waren 6,82 Euro oder 1,4 % weniger als in der Vorwoche. Besonders kräftig fielen dabei die Abzüge für deutsche Bullenmäster mit 4,2 % auf 472,07 Euro/100 kg aus; das
Preisniveau sank damit unter den EU-Durchschnitt. Zudem mussten die Erzeuger in Österreich, den Niederlanden, Italien und Polen überdurchschnittliche Abschläge zwischen 2,3 % und 4,3 % verkraften.
Dänemark und Frankreich meldeten unveränderte Preise, während diese in Irland um 1,4 % und in Spanien um 2,2 % stiegen. Deutlich weniger Geld erhielten die Erzeuger auch für ihre Altkühe. Laut Kommissionsangaben erlösten Tiere der Handelsklasse O3 im EU-Mittel 452,80 Euro/100 kg SG, was im Vorwochenvergleich ein Minus von 7,85 Euro oder 1,7 % bedeutete. Dabei kürzten die
Schlachtunternehmen in Ungarn, Lettland und Portugal ihre Auszahlungen zwischen 7,4 % und 10,4 % und damit besonders stark.
Die
Vermarkter in Spanien und Deutschland verzeichneten Rückgänge von 5,2 % beziehungsweise 4,0 %. In Frankreich konnten sich die Schlachtkuhpreise dagegen behaupten; in Irland legten sie dagegen um 1,9 % und in Österreich um 3,8 % zu.
Schwächer tendierte in der Berichtswoche auch der Markt für Schlachtfärsen: Für Tiere der Handelsklasse R3 wurde ein EU-weiter Rückgang der Preise um durchschnittlich 8,24 Euro oder 1,6 % auf 498,83 Euro/100 kg festgestellt. Dazu trugen Abschläge von 3,6 % in Deutschland und 5,3 % in Spanien ebenso bei, wie jeweils um rund 1 % niedrigere Preise in Österreich und Dänemark.
Die Erzeuger in Frankreich, Finnland und Irland konnten sich hingegen über Zuschläge zwischen 0,6 % und 1,3 % freuen. In Belgien erlösten die Schlachtfärsen sogar 3,5 % mehr Geld als in der Vorwoche. Marktanalysten erwarten, dass sich die Phase der nachgebenden Preise am EU-Schlachtrindermarkt vorerst weiter fortsetzen wird.