Je Arbeitskraft legte der Gewinn im Schnitt auf 30.200 Euro nach zuvor 22 500 Euro zu, wie der Deutsche
Bauernverband am Dienstag in Berlin für das Geschäftsjahr 2010/11 mitteilte. Das entsprach einem monatlichen Bruttoeinkommen von rund 2.520 Euro, wovon aber noch Investitionen finanziert werden müssen.
Vor allem Ackerbau- und Milchviehhöfe konnten ihre Ergebnisse klar verbessern, während Schweine- und Geflügelbetriebe Einbußen erlitten. Im neuen Jahr sollen die Verbraucher mit relativ stabilen Preisen rechnen können.
Die Branche habe sich von den Einbrüchen der
Wirtschaftskrise so gut wie die Gesamtwirtschaft erholt, sagte Bauernpräsident Gerd Sonnleitner. Hintergrund seien eine weltweit steigende Nachfrage nach Lebensmitteln und ein weiterer Ausbau der Bioenergie-Erzeugung. Die Zahl der Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft erhöhte sich um 12.000 auf 660.000.
Der Produktionswert der deutschen Agrarbranche stieg um zwölf Prozent auf die Rekordmarke von 51,9 Milliarden Euro. Zugleich wuchsen die Kosten im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 36,4 Milliarden Euro. Vor allem Futter und Energie wurden teurer.
Deutlich aufgehellt hat sich die Lage bei den Ackerbauern, die je Arbeitskraft ein Einkommen von 38.500 Euro erreichten. Grund waren preisbedingt höhere Umsätze bei Getreide und Kartoffeln, obwohl die Mengen wegen eines extrem trockenen Frühjahrs und Dauerregens zur Ernte zurückgingen. Sorgensparte sind die Ferkelerzeuger, wozu neben höheren Kosten geringere Preise beitrugen. Ökobetriebe und die großen Agrargenossenschaften in Ostdeutschland verbesserten ihre Ergebnisse.
«Für den Verbraucher bleiben die Preise trotz einer weltweit knappen Versorgungssituation relativ stabil», sagte Sonnleitner. Im neuen Jahr dürfte die Inflation bei Nahrungsmitteln in Deutschland wahrscheinlich unter der allgemeinen Preissteigerung liegen. Der Verband warnte vor weiteren Verlusten an bewirtschafteter Fläche. (dpa)