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17.06.2021 | 04:45 | Weinhandel 

Deutsche Winzer erleichtert über Kompromiss bei Strafzöllen

Bonn/Aachen - Vorerst keine Strafzölle mehr auf Riesling und Printen: Deutsche Winzer und Gebäckhersteller haben mit Erleichterung auf den Kompromiss zwischen EU und USA im Streit über staatliche Hilfen für die Flugzeugbauer Boeing und Airbus reagiert.

Wein aus Deutschland
(c) proplanta
«Eine sehr gute Nachricht für unsere Branche», sagte der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Weinexporteure, Gerhard Brauer, am Mittwoch. Winzerinnen und Winzer könnten durch die langfristige Aussetzung der Strafzölle aufatmen und wieder besser planen. Die EU und die USA hatten am Dienstag mitgeteilt, dass die gegenseitig verhängten Strafzölle für fünf Jahre ausgesetzt werden.

Die USA seien für Weine aus deutschen Anbaugebieten mit Abstand der größte Exportmarkt, sagte Brauer laut Mitteilung. Die von den USA verhängten Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf EU-Weine hätten im vergangenen Jahr zu einem Einbruch der Exporte insbesondere deutscher Weißweine von rund 20 Prozent geführt. EU-weit seien die Exporte sogar um 54 Prozent zurückgegangen.

Winzerinnen und Winzer hofften jetzt auf eine endgültige Lösung des Zollstreits Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) begrüßte die Aussetzung der Zölle. «Die US-Strafzölle haben bei vielen heimischen Betrieben der Land- und Ernährungswirtschaft zu großen Einbußen geführt. Sie wurden unverschuldet in einen Konflikt über Flugzeugsubventionen hineingezogen», sagte sie. Maßnahmen wie Strafzölle könnten nicht das Mittel der Wahl sein - «im Dialog gilt es, Lösungen zu finden».

Auch der Aachener Gebäckhersteller Lambertz begrüßte die Einigung. Für das Familienunternehmen mit seinem Sortiment an Printen, Christstollen und Lebkuchen ist der US-Markt das wichtigste Exportland außerhalb der EU. Lambertz habe unter den Strafzöllen besonders gelitten, teilte das Unternehmen mit.

Die USA hatten die Strafzölle auf gesüßte Kekse und Waffelprodukte verhängt, die in Deutschland produziert und in die Vereinigten Staaten exportiert werden. Die davon betroffenen Unternehmen hätten 2020 mengenmäßig gegenüber dem Vorjahreszeitraum 7,6 Prozent ihrer Ausfuhren verloren, hatte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie mitgeteilt.
dpa
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