Neue Fälle im Devisenskandal: Banken feuern weitere Händler. (c) imageteam - fotolia.com
US-Behörden seien auf neue Verdachtsfälle gestoßen, schreibt das «Wall Street Journal» (Donnerstag) unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Informanten. Die Ermittler des Justizministeriums prüfen demnach, ob auch Hedgefonds in die Betrügereien involviert waren und Insidervergehen vorliegen. Die Finanzfirmen sollen von Bankhändlern vorab über größere Transaktionen informiert worden sein. Wegen der neuen Ermittlungserkenntnisse hätten die US-Banken JPMorgan und Citigroup weitere Händler suspendiert oder entlassen.
Im vergangenen November hatten britische und amerikanische Behörden bereits Strafzahlungen von 4,3 Milliarden US-Dollar gegen sechs internationale Großbanken verhängt. Die Institute - Bank of America, Citigroup, HSBC, JPMorgan, RBS und UBS - mussten zu dem Zeitpunkt schon einräumen, dass es Manipulationsversuche gab. Banker sprachen sich ähnlich wie beim Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze in verbotener Weise ab, um eigene Geschäft zu fördern.
Doch das war kein Schlussstrich unter die Ermittlungen, die das US-Justizministerium breiter angelegt hat. Die Ermittler prüfen dabei auch den Verdacht auf sogenanntes «Spoofing», bei dem Händler Konkurrenten und Kunden mit gezielten Falschinformationen hinters Licht geführt haben sollen. Zudem gibt es nun auch den Verdacht, dass bei der Schweizer Großbank UBS auch die Vermögensverwaltung in die unsauberen Devisengeschäfte verwickelt war. Bislang richtete sich der Verdacht nur gegen Investmentbanker. Die Banken äußerten sich in der Zeitung nicht zu den Vorwürfen.
Wegen der neuen Erkenntnisse beurlaubte JPMorgan der Zeitung zufolge einen Händler in London. Er war dafür zuständig, große Volumina der an Großbritannien ausgezahlten EU-Agrarsubventionen von Euro in Pfund zu tauschen. Er soll Details seiner Transaktionen Händlern anderer Banken zur Verfügung gestellt haben. (dpa)