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13.05.2011 | 09:18 | Agrarbericht der Bundesregierung 
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Die Bauernfamilien leisten viel für den Standort Deutschland

Berlin - Der Deutsche Bauernverband (DBV) begrüßt das Ziel der Bundesregierung, eine von Bauern getragene unternehmerische und nachhaltige Land- und Forstwirtschaft zu fördern.

Bauernfamilie
Um dies zu erreichen, erwartet der DBV eine Politik für faire und vergleichbare Wettbewerbsbedingungen. Der Agrarbericht der Bundesregierung mache deutlich, wie wichtig die Landwirtschaft für die gesamte Wirtschaft sei. Jeder achte Arbeitsplatz in Deutschland hänge von der Landwirtschaft ab. Zusammen mit den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen weise die deutsche Landwirtschaft eine Bruttowertschöpfung von rund 140 Mrd. Euro auf, das seien 6,5 Prozent der Wertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche. Der Agrarbericht dokumentiere die Bedeutung einer leistungsfähigen und unternehmerischen Land- und Forstwirtschaft für lebensfähige ländliche Räume mit vielfältigen Kulturlandschaften, für den Tierschutz sowie für den Klima-, Natur- und Umweltschutz.

Die Bundesregierung bekennt sich im Agrarbericht klar zu einer marktorientierten und nachhaltigen EU-Agrarpolitik ab 2014, bei der auch Vereinfachung und Bürokratieabbau mit auf der Agenda stehen. Dazu gehöre auch eine Weiterentwicklung im Export, ohne dabei die internationale Verantwortung für einen fairen Handel aus den Augen zu verlieren. Der DBV begrüßt, dass die Bundesregierung mit dem Agrarbericht die zunehmende Bedeutung der betrieblichen Risikoabsicherung anerkennt, da infolge der Reformen der EU-Agrarpolitik die Preisschwankungen auf den Agrarmärkten deutlich zugenommen haben. Zwar weise der Agrarbericht auf funktionsfähige Warenterminmärkte hin, doch findet die Einführung von Instrumenten wie einer steuerlichen Risikoausgleichsrücklage keine Erwähnung.

In der nationalen Politik will die Bundesregierung die Agrarsozialpolitik weiter verbessern und „zukunftsfest machen". Dies unterstützt der DBV uneingeschränkt. Als Schritt in die richtige Richtung wertet der DBV auch die Ankündigung der Bundesregierung, die von der Wirtschaft für 2018 angestrebte Beendigung der „Ferkelkastration" auf EU-Ebene im Rahmen einer „europäischen Partnerschaft" zu unterstützen. Doch bei den tierschutzpolitischen Vorhaben der Bundesregierung sei der angekündigte „Ausstieg aus der Kleingruppenhaltung" nicht der richtige Weg.

Weiter fordert der DBV die Bundesregierung zu einem verantwortungsvollen Ausbau der Bioenergie auf, ohne die Nahrungsmittelproduktion zu beeinträchtigen. Das EEG darf sich nicht aus der Landwirtschaft verabschieden! Was den nach wie vor starken Flächenverbrauch angeht, verlangt der DBV von der Bundesregierung ein schlüssiges Reduzierungskonzept. Da 650.000 Haushalte in ländlichen Gebieten immer noch keinen Anschluss ans Breitbandnetz haben, mahnt der DBV im Zuge der aktuellen Novelle des Telekommunikationsgesetzes einen deutlich ambitionierten Breitbandausbau an. (dbv)
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Kommentare 
EPetras schrieb am 13.05.2011 13:30 Uhrzustimmen(75) widersprechen(101)
Kleingruppenhaltung ist Käfighaltung und wäre nie zugelassen worden, hätte man den Tierschutz damals in angemessener Weise berücksichtigt. Genau das hat das Verfassugnsgericht gerügt - Frau Aigner bleibt also gar nicht viel mehr üblich, als diese auslaufen zu lassen. Auch etliche andere Haltungsbedingungen sind eigentlich mit dem Tierschutzgesetz und dem Grundgesetz (Art. 20a) nicht vereinbar. Die meisten Bürger verlassen sich darauf, dass der Staat eine artgemäße Tierhaltung garantiert und prüft - doch das Misstrauen wächst zu Recht. Spaltenböden, lungenkranke Schweine wegen Einatmens der Güllegase, fußkranke Puten, die stark übergewichtig im eigenen Kot stehen oder liegen, Brustblasen, fast 100% Fußschäden... - alles das ist weder im Sinne des Tierschtuzes noch im Sinne des Verbrauchers! Auch Seuchen wie MRSA entwickeln sich oft in intensiver Schweinehaltung, die so auch Menschen schädigt. Wir Tierschützer und Tierrechtler fordern auch eine gerechte Behandlung der Freilandhaltung, die momentan sysstematisch durch einseitige Testung nur der Freilandbetreibe auf Viren - und häufige anschließende Keulung der nicht nur wertvollen, sondern oft liebevoll bettreuten Tiere zerstört und so auch durch Planungsunsicherheit unrentabel gemacht wird! Wenn getestet wird, dann sollten sie für alle Betriebe, Stall und Freiland, gleich gelten. Wenn dann die Stallbetriebe besser abschneiden, haben sie den Vorteil, wenn nicht, so zeigt dies doch, das gerade dort die Testung besonders wichtig ist! Es darf nicht sein (aber momentan ist es gemäß GeflügelpestschutzVO so), dass nur 5% der Betriebe besonders stark getestet, 95% aber völlig unbehelligt gelassen werden und diese 5% dann auch noch ständig mit völlig unverhältnismäßiger Keulung zu rechnen haben, während man die gefährlichen resistenten Bakterien (MRSA, Campylobakter) in den Stallhaltungen einfach so hinnimmt! Auch als Verbraucherschützer fordern wir endlich eine in diesem Sinn effektive und gerechte Seuchenprävention, die die vergleichsweise gesunde Freilandhaltung ohne ungerechte und unverhältnismäßige Belastung ermöglicht - dies würde sogar eine Marktlücke in Deutschland schließen und vielen Bauern Chancen eröffnen! Elsiabeth Petras Politischer Arbeitskreis für Tierrechte in Europa (PAKT) e. V.
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