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11.05.2020 | 17:02 | Agrar-Apps 

Digitale News: 3 Tools für den landwirtschaftlichen Betriebsalltag

Die rasante Entwicklung digitaler Tools und Apps auch für den Agrarsektor hat zahlreiche spezialisierte Angebote auf den Markt gespült. Doch nicht alles ist sinnvoll oder praktikabel nutzbar.

Smart Farming Agrar-Apps
(c) envfx - fotolia.com
Dieser Beitrag stellt 3 Tools vor, die den Betriebsalltag vereinfachen und helfen, Zeit und Geld zu sparen.

Smart Farming: das steckt dahinter

Die moderne Information- und Kommunikationstechnologie ist längst auf deutschen Äckern angekommen. Sie sorgt für verbesserte Erträge, hilft die Umwelt zu schonen und Ressourcen zu sparen. Ein Landwirt muss sein Wissensspektrum stark erweitern, um mit den fortlaufenden Entwicklungen Schritt zu halten. Nur so ist es möglich, die digitalen Helfer sinnvoll im Betrieb einzusetzen.

Der Beitrag Smart Farming: Hightech auf dem Acker und im Stall zitiert den Landwirtschaftsminister Volker Wissing (FDP). Dieser begreift die Digitalisierung in der Landwirtschaft als große Chance, was sie unbestritten auch ist. Zudem ist Hightech für die Generation Smartphone ein wesentlicher Bestandteil im Leben. Wer sich zukünftig mit der Landwirtschaft beschäftigen will und digitalen Steuerungs-, Kontroll- und Optimierungsmöglichkeiten anwenden kann, ist ideal auf die kommenden Anforderungen vorbereitet. Und wie sieht es heute aus? Welche Apps und Tools helfen im landwirtschaftlichen Betriebsalltag effektiv?

1. Smarte Geräteortung mit RFID & GPS


In einem landwirtschaftlichen Betrieb gibt es zahlreiche Maschinen, Werkzeuge und Geräte, die auf weitläufigen Flächen eingesetzt werden. Dass dabei gelegentlich die Übersicht verloren geht, weil der Verbleib eines Werkzeugs fraglich ist, ist ganz alltäglich. Mit einer smarten Geräteortung mit RFID und GPS lässt sich das verhindern.

Das Unternehmen Bornemann kann Funktionen preisgünstig mit GPS-fähigen Sensoren nachrüsten, alternativ kommen RFID oder Bluetooth zum Einsatz. Jedes Gerät, jedes Werkzeug und jede Maschine kann mit einer Geräteortung ausgestattet werden. Damit behält der Landwirt stets die Kontrolle und weiß, wo sich welches Arbeitsmaterial befindet. Die Qualität der landwirtschaftlichen Geräte ist hoch und ihr Anschaffungspreis ebenfalls. Geht etwas verloren, wird gestohlen oder versehentlich verlegt, ist der Ersatz teuer oder kostet viel Zeit – oder beides. Bei Diebstahl oder wenn Equipment unerlaubt bewegt wird, alarmiert das System den Nutzer. Landwirtschaftliche Geräteverleiher profitieren ebenfalls von der Ortungsmöglichkeit.

Das System funktioniert folgendermaßen:

Ein Gerät wird mit einem Signalgeber ausgestattet. Dieser wird entweder fest eingebaut oder aufgeklebt. Der Standort der Geräte wird online auf einer Karte angezeigt. Jedes Werkzeug oder Gerät ist mit einem Fahrzeug verknüpft. In dem Fahrzeug befindet sich die GPS-Box. Wird ein codiertes Gerät entladen, lässt sich der letzte Entladeort mithilfe der Daten aus der GPS-Box anzeigen. Wird das Gerät zurück ins Fahrzeug gebracht, erfolgt eine digitale Verbindung zum System. Zudem ist es möglich, den Echtzeit-Standort zu prüfen, solange sich die Geräte in dem gekoppelten Fahrzeug befinden. Nutzer können eine Historie aufrufen, um den Verlauf zu kontrollieren. Mit diesem System gehören vergessene Geräte der Vergangenheit an. Das spart erheblich an Zeit und Geld. Praktisch: Die Geräte und Akkus sind klein, die Akkulaufzeit lang – sinnvoll für den Dauereinsatz in der Landwirtschaft.

2. Bullenpreise auf einen Blick

Eine schlichte App mit großer Wirkung ist die GGI-Spermex-App. Sie hilft dabei, das Bullenangebot von GGI im Auge zu behalten. Dazu ist noch nicht einmal eine Internetverbindung erforderlich, die App funktioniert auch offline. Grundsätzlich können Nutzer aktuelle Angebote von Fleisch- und Zweinutzungsrassen, Fleckvieh und Bullen (Holsteins, Angler, Rotbunt-DN) aufrufen. Eine Filterung nach Erbmerkmalen ist außerdem möglich. Die gefundenen Angebote lassen sich auf einer Merkliste zusammenfassen und die gemerkten Listen können hinsichtlich unterschiedlicher Kriterien gefiltert und miteinander verglichen werden. Um eine übersichtliche Gestaltung zu gewährleisten sind diverse Farben auswählbar, die individuell benannt werden können.

Die App verfügt über eine Anbindung an die sozialen Medien wie Facebook und Twitter. Auf diese Weise lassen sich gemerkte Bullen unkompliziert teilen. Auch eine Schnittstelle zum E-Mail-Client ist vorhanden, so dass aus der App heraus eine Mail formuliert und versendet werden kann. Als zusätzlichen Service bietet die App eine Übersicht relevanter Termine und liefert Kurznachrichten und News mit Bezug zu den13 führenden Rinderzuchtverbänden, die bei GGI-Spermex-GmbH gelistet sind. Dazu gehören Vost, RUW, Qnetics, RSH, Rinder Allianz, RBB, Besamungs Genossenschafts eG Memmingen und Marktdrewitz und andere mehr.

3. Idealen Reifendruck berechnen lassen

Von Firestone kommt eine App, die in der Lage ist, den optimalen Reifendruck berechnen zu lassen. Sie ist schon etwas älter, wurde stets aktualisiert und weiterentwickelt. Sie heißt schlicht „Reifendruck Assistent“ und sie funktioniert wie folgt:

Der Nutzer wählt die entsprechende Reifengröße aus dem System aus. Dabei zeigt die App sofort an, welcher optimale Reifendruck in Verbindung mit Traglast und Geschwindigkeit eines Traktors passt. Die App ist deshalb so hilfreich, weil zu hart oder zu weich aufgepumpt Reifen die Nutzungsdauer erheblich verkürzt. Frühzeitig ausgetauschte Reifen verteuern die Betriebskosten. Hinzu kommt, dass bei falschem Reifendruck der Boden zu stark verdichtet wird, was den Ernteertrag beeinflusst. Falls ein Wechsel von der Feldarbeit zur Fahrt über die Straße ansteht, empfiehlt die App dem Nutzer den richtigen Reifendruck, um die Lebensdauer der Pneus weiter zu optimieren.

Die Bodenverdichtung es generell problematisch in der Landwirtschaft. Ein verdichteter Boden nimmt weniger Wasser und weniger Luft auf, was sich auf die Keimdauer und Keimfähigkeit und das anschließende Wachstum auswirkt. Eine Faustregel sagt, dass ein niedriger Reifendruck für weniger Verdichtung sorgt als ein hoher Reifendruck. Das ergibt sich aus der Aufstandsfläche, die um bis zu 40 Prozent breiter wird, wenn der Druck von 1,6 auf 0,6 bar reduziert wird. Mithilfe der App können Landwirte unkompliziert und schnell ihre Arbeitseffizienz steigern, was sich letztlich in der Qualität der Ernte niederschlägt.

Fazit: Kleine Helfer, große Wirkung

Die vorgestellten Tools sind nur drei von vielen, die für mehr Effizienz, für bessere Erträge und/oder geringere Kosten sorgen. Die kleine Auswahl soll dazu animieren, sich intensiver mit den digitalen Möglichkeiten für die Landwirtschaft zu beschäftigen. Selbst Einsteiger ohne große Kenntnisse können rasch Fuß fassen, weil die Bedienungsfreudigkeit bei ausgereiften Apps gut und der Nutzen sofort spürbar ist. (Pd)

Fazit: Kleine Helfer, große Wirkung
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