«Die Betriebsräte bereiten sich jetzt auf flächendeckende und lange Streiks vor, sollte die Schlichtung ohne Ergebnis bleiben», sagte NGG-Landeschef Mustafa Öz am Dienstag. Derzeit sind die Vorstellungen der beiden Seiten aber noch weit voneinander entfernt - auch weil sie die aktuelle Lage der Branche gegensätzlich einschätzen.
«Anders als viele andere Branchen steht die bayerische
Milchwirtschaft trotz Corona sehr gut da», betonte Öz. «Die Unternehmen kommen mit den Aufträgen kaum hinterher, die Arbeitszeit wird sogar auf Dreischicht- und Wochenendarbeit ausgeweitet.» Die Arbeitgeberseite sprach dagegen zuletzt von einem durch die Corona-Krise angespannten Marktumfeld.
Als Schlichter soll Harald Wanhöfer, Präsident des Landesarbeitsgerichts München, eine Lösung finden. Erst im Frühjahr war ihm das zwischen der deutschen Systemgastronomie und deren ebenfalls von der
NGG vertretenen Beschäftigten gelungen.
Die NGG fordert für die Beschäftigten sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 190 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Arbeitgeberseite hatte laut NGG zuerst 1,5 Prozent, später 1,7 Prozent mehr angeboten. Die Gewerkschaft hatte die Gespräche daraufhin am 8. Oktober abgebrochen.