Die Preise für
Kalkammonsalpeter sind stabil, die Tendenz bleibt fest. Günstige polnische Ware ist auf dem Markt. Während sich die
Harnstoffpreise auf dem ostdeutschen Kassamarkt ebenfalls weitgehend seitwärts im Vergleich zum Vormonat entwickelt haben, zeigt die Preistendenz auf den internationalen Märkten derzeit wieder nach oben. Die Unsicherheit in Ägypten zeigt u.a. Marktwirkung.
Granulierter Harnstoffware ist kaum frei verfügbar. Prillware russischer Herkunft kommt zurzeit preiswert per Schiff ins Land mit teils bereits langfristig vorgekaufter Ware aber auch kleinen verfügbaren Mengen. Die Versorgungslage mit schwefelhaltigen Stickstoffdüngemitteln ist weiterhin angespannt. Noch laufen vorwiegend Auslieferungen bereits gekaufter Partien. Domogran ist weiterhin direkt ab Werk Leuna noch verfügbar.
Die Kaufzurückhaltung der Landwirte hält weiter an, nur wenige Händler gehen ein Risiko ein und lagern freie Ware ein. Insbesondere die Einlagerung von Stickstoffdünger für das kommende Frühjahr ist unzureichend. Deutschlandweit ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes der Inlandsabsatz von Kalkammonsalpeter im dritten Quartal 2012 um 6,5 % geringer ausgefallen als im Vorjahresquartal.
Der Harnstoffabsatz lag sogar um ca. 19 % unter dem Absatz zum dritten Quartal 2011. Die ostdeutschen Landwirte scheinen etwas besser vorgesorgt zu haben. Bereits im späten Frühjahr wurde zu günstigen Preisen Ware geordert, um zumindest für die erste N-Gabe 2013 eingedeckt zu sein. Die Höhe der KAS-Lieferungen der Produzenten und Importeure an Absatzorganisationen oder Endverbraucher der fünf neuen Bundesländer war im dritten Berichtsquartal 2011 und 2012 fast gleich.
Der Harnstoffabsatz liegt dieses Jahr im Vergleichszeitraum jedoch ca. 17 % niedriger als 2011. In Mecklenburg-Vorpommern wurden im dritten Vierteljahr 2011 ca. 19.900 t HAS abgesetzt, im dritten Vierteljahr 2012 waren es ca. 8.000 t weniger.
Langfristige Planungs- und Preissicherheit bietet weiterhin die Preisstaffelung für
Kornkali der K+S KALI GmbH. Die Einlagerungsofferten wurden besonders im Norden gut angenommen. Bereits im 3. Vierteljahr 2012 stieg der Absatz von Kornkali (Kaliumchlorid mit Magnesium) innerhalb der ostdeutschen Bundesländer um ca. 5,5 %, in der Gesamtheit aller kalihaltigen Düngemittel sogar um 14 % im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Die
Kieseritpreise sind stabil, der Handel ist gut versorgt. Mit Klarheit über die "Schwefelstragie" werden im zeitigen Frühjahr verstärkt Abrufe der Landwirte erwartet.
Die Preise für
Phosphordünger sind weiter rückläufig, die Warenverfügbarkeit ist gut. Der Absatz phosphorhaltiger Düngemittel stieg in den fünf neuen Bundesländern im 3. Quartal 2012 um 45 % gegenüber dem Vorjahresquartal an. Besonders bemerkenswert war die Absatzsteigerung in Mecklenburg-Vorpommern (um ca. 58 %). Da viele Böden mit Phosphor unterversorgt sind, ist das ein gutes Zeichen.
Forcierend wirkte sicherlich auch die relativ gute Einkommenslage der Ackerbauern infolge hoher
Erzeugerpreise für Körnerfrüchte in diesem Jahr. Wie bereits im November berichtet, ist das Verhältnis zwischen
Getreidepreis und Düngemittelpreis derzeit für die Landwirte wesentlich komfortabler als im letzten Jahr. Sowohl die Erzeugerpreise für Getreide und Raps als auch die
Düngemittelpreise haben sich auf dem Kassamarkt hierzulande im Vergleich zum Vormonat überwiegend seitwärts entwickelt.